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Heike Hiltrop

(LN, 10.09.2018)

Grundsätzlich dient die Windenergie neben der Sonnenenergie und der Wasserkraft als eine mögliche nachhaltige Technologie, den Ausstieg aus Atomenergie und fossilen Brennstoffen (Kohle, Erdöl, Gas) zu ermöglichen. Vorhandene natürliche und klimaschonende Energiequellen müssen genutzt werden.

Mit diesem Problemkreis müssen sich die Bürger trotzdem eingehend beschäftigen.

Einerseits,  weil  Wahlstedt nach der aktuellen Planung durch Windkraftanlagen betroffen sein wird, wenn wir uns nicht rechtzeitig wehren. Die derzeitige Landesplanung ist online dargestellt; Stellungnahmen als betroffene Bürger können wir bis zum 03.01.2019 abgeben (Suchbegriff http://bolapla-sh.de/verfahren..Oder: „Landesplanung SH Windenergie“).

Andererseits dürfen wir dabei auch nicht vergessen, dass bei der Betrachtung von Windenergieanlagen einige Kritikpunkte genau unter die Lupe genommen werden sollten, denn Themenkreise wie z. B. staatliche Fehlplanung, Überkapazitäten, fehlende Speicheranlagen, Gefahren für Vögel und Fledermäuse, Infraschall, Schattenwurf, fehlende neue Stromleitungen, Störung des Landschaftsbilds lassen sich nicht einfach ignorieren.  Dies schon allein deshalb, weil einige gesundheitliche Aspekte wissenschaftlicher Klärung bedürfen (Stellungnahme der Ärztekammer Wien, der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Umweltbundesamts, umfangreiche mehrjährige staatliche Studien in Dänemark u.a.).

Inzwischen gibt es in Deutschland Hunderte von Bürgerinitiativen gegen bestehende oder geplante Windkraftanlagen, ebenso in anderen Ländern. Dies zeigt eindrucksvoll die vielfältigen Sorgen der Menschen zum Problemkreis Windenergie.

Versucht man, sich in diese sehr vielschichtige Materie einzuarbeiten, stellt man fest: Viel ausdauernde Lektüre ist nötig, um die gesamte Problematik annähernd zu verstehen. Schnell wird klar, dass manche anfangs vermutete Erkenntnis noch ungesichert ist. Aber auch: Mit dem Ausbau der Windkraft können Grundbesitzer, Investoren,  Betreiber und Produzenten jede Menge Geld verdienen. Daraus folgt, dass „Informationen“ zum Thema tendenziös und interessengelenkt sein können.

Ein Teil solcher Anlagen könnte Wahlstedt  wohl keine Gewerbesteuern einbringen, ein anderer aber würde vermutlich geplante Neubaugebiete und bereits vorhandene Wohngebiete deutlich durch Schattenwurf beeinträchtigen -  je nach Wohnlage, Jahreszeit, Wetterlage, Sonnenstand, Windrichtung, Entfernung, Anlagenhöhe (Mastlänge mit Nabenhöhe plus  Größe des Windrads) und Anzahl der Mühlräder. Zu beachten ist hierbei, dass es neben den bisher geplanten Bauflächen noch Reserveflächen gibt, die später bebaut werden könnten.

Eine Informationsquelle zum Einstieg ins Thema bietet z.B. WIKIPEDIA mit „Schattenwurf von Windenergieanlagen“ und „Optische Immission von Windenergieanlagen“ mit der pdf-Datei „Windenergie und periodischer Schattenwurf“ – EnergieDialog.NRW.

Zwei bekannte Adressen von Bürgerinitiativen bieten weiterführende Informationen:

  1. gegenwind-sh.de
  2. vernunftkraft.de

Leider sind bei den Letztgenannten jedoch nicht alle der dort angezeigten Links funktionstüchtig. Zum anderen wirken sie in der Menüführung zunächst recht unübersichtlich. Außerdem stellen die vorausgesetzten Kenntnisse hinsichtlich der Fachbegriffe, Abkürzungen und die teilweise holprige oder unnötig komplizierte Sprache den Laien auf die Probe.

Die sehr differenzierten Stellungnahmen des BUND runden die Informationsmöglichkeiten ab: bund-rvso.de/winenergie-windraeder-voegel-fledermäuse.html.

Diesen ausführlichen Artikel zum Thema haben wir gefunden unter DIE WELT- online vom 02.03.2015:  Macht der Infraschall von Windkraftanlagen krank? (Daniel Wetzel)

A. Holm