Springe zum Inhalt

HABEN SIE SICH SCHON GEFRAGT, …

  • …welche Umweltbelastungen das neue Holzgaskraftwerk der „HanseWerk Natur“ für Wahlstedt bringen wird?
  • … wann es endlich neue Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum in Wahlstedt geben wird?
  • …warum Wahlstedt trotz hoher Schulden auf ca. zwei Millionen Euro Straßenausbaubeiträge von der Industrie für die Erneuerung der Industriestraße verzichtet, während der normale Bürger früher stets zur Kasse gebeten wurde?

Vielleicht können Sie auf der kurzfristig angesetzten Einwohnerversammlung Antworten auf diese und andere Fragen bekommen.

  • Dienstag, 5. Dezember 2023, 19:00 Uhr,
  • Begegnungsstätte Wahlstedt, Sitzungssaal
  • Waldstraße 1

A) Neuer Bericht der Europäischen Umweltbehörde (EU-Umweltagentur) bestätigt: Gesundheitsnotstand durch hohe Luftverschmutzung:

 *   32.300 vorzeitige Todesfälle aufgrund von Feinstaub pro Jahr

 *  9.500 vorzeitige Todesfälle aufgrund von Stickstoffdioxid pro Jahr

 * Würden die aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)     eingehalten, könnten diese jährlichen Todesfälle vermieden werden.

 * Aber: die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) wollen mit umfangreichen Änderungen neue Grenzwerte für Luftschadstoffe verhindern. Ihre Vorschläge: Doppelt so hohe Grenzwerte und Fristverlängerungen bis 2040; massive Aufweichungen der Kriterien zur Aufstellung von Luftreinhalteplänen und zur Messung der Luftqualität

* Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert daher, die Empfehlungen der WHO für verbindliche Grenzwerte umzusetzen

Jürgen Resch (Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe):

„Statt den Gesundheitsnotstand zu erkennen und umgehend Maßnahmen zu ergreifen, wollen die EU-Mitgliedsstaaten inklusive unserer Bundesregierung an diesem Zustand noch 26 Jahre lang festhalten.

Die Enthaltung der Bundesregierung ist eine stille Zustimmung dieser Verschleppungstaktik. Umweltministerin Lemke muss dieser gesundheitsverachtenden Haltung ein Ende setzten und sich … um deutliche Nachbesserungen verdient machen. Wir fordern sie und das Europäische Parlament auf, … sich für verbindliche Grenzwerte ohne Schlupflöcher einzusetzen."

(Mehr: 25.11.2023)

https://www.presseportal.de/pm/22521/5656965

B) Beiträge des Deutschlandfunks (DLF) zum Thema

  •  EU-Umweltagentur: Rund 250.000 Tote in der EU auf Feinstaub zurückzuführen

„Rund 250.000 Todesfälle in der Europäischen Union gehen auf zu viel Feinstaub in der Luft zurück…

Erhöhte Sterblichkeit, Asthma und Atemwegserkrankungen, Verringerung der kognitiven Fähigkeiten – die Folgen der Belastung durch zu hohe Werte von Feinstaub, Stickoxide, Ozon...

Das teilte die EU-Umweltagentur … mit. Die Direktorin der Behörde, Ylä-Mononen, sagte, die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Gesundheit seien immer noch zu hoch.

 Feinstaub verursacht gesundheitliche Belastungen wie Herz- und Atemwegserkrankungen. Dem Bericht zufolge sind neben Feinstaub auch Stickstoffdioxid, das vor allem im Straßenverkehr entsteht, und bodennahes Ozon in der Luft ein Problem.“

(Mehr: 24.11.2023)

https://www.deutschlandfunk.de/rund-250-000-tote-in-der-eu-auf-feinstaub-zurueckzufuehren-108.html

  • Die Sendereihe Forschung Aktuell berichtete am 24.11.2023 über die Ergebnisse einer Studie aus den USA, die sich mit Todesfällen aufgrund von Feinstaub befasste.

Die Studie ermittelte, dass dort ca. eine halbe Million Todesfälle durch Feinstaub aus Kohlekraftwerken verursacht worden seien. Die Wissenschaftler vermuten als Grund, dass deren Feinstaub typischerweise doppelt so viel Schwefeldioxid enthält wie anderer Feinstaub.

(Nachzuhören im etwa halbstündigen Audio-Block zwischen Zählerstand 21:21 und 22:17)

(Mehr: 24.11.2023)

https://www.deutschlandfunk.de/forschung-aktuell-24-11-2023-komplette-sendung-dlf-3d1c60c6-100.html

Zum Vormerken im Kalender. Zwei interessante Vorträge mit Experten veranstaltet der NABU in Kooperation mit "Passopp Wensin e.V." diesen Monat:

  • Am 23. November in Wahlstedt - DER SPERLINGSKAUZ
  • Am 27. November in Pronstorf - DER ROTHIRSCH

Eine kompakte Kurzinfo für Interessierte.

Themen:

Desertifikation – Übernutzung – Wasserverbrauch – Versiegelung – Erosion – Klimawandel

 

Mehr: (27.09.2023; ca. 7min)

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=so+ieht#fpstate=ive&vld=cid:1a5629b6,vid:AWBQtEONJV4,st:0

Sandige Krume (Maisfeld 2019; A. Holm)

„Allein bin ich in der Nacht,
Meine Seele wacht und lauscht…“

Zarah Leander (1907-1981)

 Beispiel 
aus dem Immissionskataster

So hatte Zarah Leander es natürlich nicht gemeint: Lärm. Staub. Gestank. Nachweislich  verursacht durch ein örtliches Asphaltmischwerk mit angegliedertem Baustoffhandel und einem Industriegleis, dessen Betreiber und Mitgesellschafter die Stadt Wahlstedt ist. Immer wieder, über Jahre hinweg, trotz häufiger Beschwerden Betroffener über Belastungen und Gesundheitsgefährdungen. Stattdessen: Beschwichtigungen, Bedauern, Versprechungen, Kompetenzwirrwar („Ja, wer ist denn nun eigentlich zuständig?“), schier endloser Schriftverkehr, Schönreden, Schönrechnen, Aussitzen…

Unmittelbar betroffen sind viele Anwohner. Manche sind inzwischen verstorben, haben resigniert oder ihrem Wohnort den Rücken gekehrt. Andere fragen überrascht: „Oh, hier gibt es ein Asphaltmischwerk?“ oder „Ach, ist das immer noch nicht geklärt?“ oder klagen: „Hört denn das nie auf?“

Bürger haben viele einschlägige Ereignisse vor Ort in Bild, Text und Ton festgehalten:

* www.bürgerprotest-asphaltmischwerk-wahlstedt.de  (Chronik, Berichte, Fotos, Videos)

* www.initiative-wahlstedt.de  (Immissionskataster, Berichte)

Schade – in Wahlstedt wird nun ein Fest weniger gefeiert. Im Herbst 2023 sollte hier am Industriegleis anlässlich des denkwürdigen Gleisjubiläums eine zünftige Veranstaltung unter dem Titel „Eisenbahnromantik“ stattfinden.

Haben die andauernden Bürgerproteste über Lärm und Staub durch den Bahnladeverkehr zu einem Umdenken geführt? Oder fürchtete man, Bürger könnten die Veranstaltung für eine Demonstration nutzen?

Geht man mit der sang- und klanglosen Absage seitens der Stadt lieber einer Konfrontation aus dem Weg, anstatt sich mit den Problemen auseinander zu setzen?

Aber - was hatte die Leander denn noch so drauf?

„Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n…“

Installation am Fähranleger Neu Darchau an der Ellbe

„…Die Gattung der Eurasischen Maulwürfe ist um eine Art und eine Unterart reicher. Talpa hakkariensis und Talpa davidiana tatvanensis bewohnen den Osten der Türkei und haben sich offenbar lange vor Forschern versteckt…

 … Es sei selten, heute noch neue Säugetierarten zu finden, erklärt Studienautor David Bilton von der University of Plymouth. »Es gibt weltweit lediglich etwa 6500 Säugetierarten, die bislang identifiziert wurden.«…

Die Ergebnisse der Studie würden zeigen, dass man die Biodiversität nicht unterschätzen dürfe…“

Mehr: (30.08.2023)

https://www.spektrum.de/news/zwei-neue-maulwurfarten-in-der-tuerkei-entdeckt/2169384?utm_source=pocket-newtab-de-de

KOMMENTAR:

Was entnehmen wir daraus? Je weiter die Vernichtung von Lebensräumen voranschreitet, desto mehr Arten von Pflanzen und Tieren gehen zugrunde, ohne dass sie entdeckt und erforscht werden.

„08.08.23 - Pionierarbeit im Strassenbau: Mit dem Einsatz von Pflanzenkohle-Asphalt reduziert der Kanton Basel-Stadt nicht nur die CO2-Emissionen, er lagert sogar aktiv Kohlendioxid in den Strassen ein… Asphalt verursacht im Strassenbau für gewöhnlich erhebliche Treibhausgas-Emissionen. Basel-Stadt hingegen sieht das Asphaltieren dank einer neuen Mischung nun als Chance an…

Wie der Kanton kommuniziert, hat das Tiefbauamt gemeinsam mit dem Institut für Baustofftechnologie ViaTec Basel AG einen CO2-armen Asphalt entwickelt, versetzt mit Pflanzenkohle. Die «grüne»Mixtur bindet Kohlenstoff … so effizient, dass sie sogar mehr CO2 einspeichert als bei Produktion und Transport anfällt. 

Eine lokale Gewinnung von Pflanzenkohle spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Die IWB-Anlage verwandelt Grüngut in Pflanzenkohle und nutzt die dabei freiwerdende Wärme für das FernwärmenetzPraxistests liefern vielversprechende Ergebnisse…“

Das Tiefbauamt Basel-Stadt plant, die Asphaltproduktion gemeinsam mit regionalen Werken weiter zu vereinfachen, damit der «grüne Asphalt» künftig flächendeckend eingesetzt werden kann. Dies würde dem Kanton Basel-Stadt ermöglichen, jährlich etwa 1'250 Tonnen CO2 dauerhaft zu speichern.“

Mehr: (23.08.2023):

https://www.nachhaltigleben.ch/news/basler-asphaltdank-pflanzenkohle-co2-negativ-7270

Unser Kommentar:

Sollte das beschriebene Verfahren in der Praxis fachgerecht realisierbar sein, wäre dies eine erfolgversprechende Chance für einen Fortschritt im Kampf für mehr Klimaschutz.

Allerdings ist kürzlich ein sehr teures Asphalt-Projekt in Kiel nach sechs Jahren kläglich gescheitert und wurde rückgängig gemacht.

Ob es sich dann dermaleinst bis ins veraltete Asphaltmischwerk in Wahlstedt verirren wird, erscheint fraglich. Trotz jahrelanger Beschwerden und Bemühungen betroffener Bürgerinnen und Bürger leidet hier die Bevölkerung immer wieder unter Lärm, Staub und Gestank durch den Betrieb in der Industriestraße (vgl. IMMISSIONSKATASTER unserer Website).

Asphaltmischwerk Wahlstedt (A. Holm)

Es geht um jede Tonne CO2

„Sie legt sich mit RWE, VW oder der Bundesregierung an: Roda Verheyen gehört zu Deutschlands bekanntesten Klimaanwältinnen. In spektakulären Verfahren zieht sie für mehr Klimaschutz vor Gericht. Und dabei können auch Niederlagen ein Gewinn sein.

Der 29. April 2021 war ein historischer Tag für Roda Verheyen. An dem Tag verdonnerte das Bundesverfassungsgericht die Bundesregierung dazu, beim Klimaschutzgesetz nachzubessern. Roda Verheyen war eine der führenden Anwältinnen in dem Verfahren. "Das war überwältigend", sagt sie. "Ich bin jubelnd aus der Tür gestürzt und durchs ganze Büro…"

Mehr:  Podcast des Deutschlandfunks vom 24.05.2023

(14.08.2023; ca. 36min)

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/klimaanwaeltin-roda-verheyen-es-geht-wirklich-um-jede-tonne-co2

Dirk Notz, Max-Planck-Institut Hamburg: „Mein Beitrag zur arktischen Eisschmelze“

Über den Zusammenhang zwischen individuellem CO2-Ausstoß und dem Rückgang des arktischen Sommereises. (Studie, 3. November 2016)

„Für jede Tonne Kohlendioxid, die ein Mensch irgendwo auf unserer Erde freisetzt, schwindet das sommerliche Meereis in der Arktis um drei Quadratmeter…“

„…Dies ist das Ergebnis einer Studie, die Dirk Notz, Leiter einer Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Meteorologie und Julienne Stroeve, Forscherin am US-Amerikanischen National Snow and Ice Data Center, in dieser Woche in der Zeitschrift Science veröffentlichen.

Diese Zahlen erlauben es erstmals, den persönlichen Beitrag zur globalen Klimaerwärmung intuitiv zu erfassen. Die Studie erläutert auch, warum Klimamodelle häufig ein langsameres Abschmelzen des Eises simulieren, als in Beobachtungen festzustellen ist. Und sie zeigt, dass es nicht ausreicht, die Erderwärmung wie von den jüngsten UN-Klimakonferenzen beschlossen auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, um das Arktische Meereis auch im Sommer zu erhalten.“

Quelle (15.08.2023): Max-Planck-Gesellschaft; https://www.mpg.de/10815762/meereis-arktis-rueckgang 

Blütenpracht im naturnahen Garten (A. Holm)

„Die Abstimmung über die von der EU vorgeschlagene Pestizidverordnung im Landwirtschaftsausschuss des EU-Parlaments wurde auf Oktober verschoben. Damit wird auch das Zeitfenster für eine Einigung vor den Wahlen im nächsten Jahr enger.

Der umstrittene Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Verordnung über den nachhaltigen Einsatz von Pestiziden (SUR), mit der der Pestizideinsatz bis 2030 halbiert werden soll, liegt derzeit in den Händen des EU-Parlaments und der nationalen Minister, die ihre jeweiligen Verhandlungspositionen ausarbeiten müssen.

Aufseiten des Parlaments verzögert sich dieser Prozess jedoch, da eine erste Ausschussabstimmung über die Verordnung nun verschoben wurde…

Im Gespräch mit EURACTIV bestätigte eine Sprecherin im Europäischen Parlament, dass die Abstimmung auf Oktober verschoben worden sei, da die Gespräche zwischen den Fraktionen noch andauerten und mehr Arbeit an den zahlreichen Kompromissanträgen erforderlich sei…“

Mehr: (14.08.2023)

Stellungnahme des BUND:

„Währenddessen verstummt unsere Natur in rasantem Tempo. Zeit, dass wir handeln! Denn trotz allem gibt es eine gute Nachricht: Jede*r Einzelne von uns kann Insekten und Artenvielfalt schützen – und das direkt vor der Haustür...

Machen Sie mit. Verwandeln Sie Ihre Umgebung in eine schützende Oase für bedrohte Arten. Hier kommen unsere Experten-Tipps für naturnahes, pestizidfreies Gärtnern!..“

In einem Newsletter folgen zahlreiche Hinweise zur Umsetzung im Garten, auf dem Balkon und im öffentlichen Raum:

  • Wildblumenwiese und Kräuterrasen
  • Insektenfreundliche, heimische Gehölze
  • Nützlinge gegen Schädlinge
  • Heimische Blumen
  • Kräuter, Obst, Gemüse
  • Straßenbäume gießen
  • Baumscheiben bepflanzen
  • Fassaden- und Dachbegrünung

Details: (16.02.2023)

https://newsletter.bund.net/ov?mailing=5HCRK8GE-1CPUU9C&m2u=5HK1GFVP-5HCRK8GE-OOAIU

Blütenpracht im naturnahen Garten (A. Holm)