Springe zum Inhalt

Über Bilche haben wir an dieser Stelle mehrfach berichtet, auch über den Gartenschläfer.

  • Er ist nur in Europa heimisch
  • Seine Bestände haben sich dramatisch verringert
  • In vielen Gebieten ist er schon ausgestorben
  • In einem Forschungsprojekt mit der Justus-Liebig-Universität (Gießen), der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung und des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) wird seit 2018 nach den Ursachen des Rückgangs gesucht
  • U.a. verantwortlich für die Dezimierung: Insektensterben, intensive Forstwirtschaft, Einsatz von Pestiziden und Rattengift, Trockenheit, Kahlschlag, Forst-Monokulturen

Was ist zu tun?

  • Schaffen und Vernetzen geeigneter Lebensräume (Büsche und Bäume) als Schutz und Nahrung
  • Erweitern insbesondere städtischer Naturräume durch Hecken (z.B. Wildrosen, Weißdorn, Holunder), womit auch Insekten- und Vogelarten unterstützt werden
  • Bereits im letzten Winter wurden über 12.000 Büsche und Bäume gepflanzt und mehr als 1000 Nistkästen aufgehängt. Bis Ende 2024 sollen diese Aktionen fortgesetzt werden. Ein informatives Faltblatt (3/23) informiert über bedrohte Arten des Jahres 2023.

(Quelle: Informationsblatt Mai 2023, NABU, www.bund.net/spenden)

Heckenrose (Foto: A. Holm)

Kennen Sie den Bogenfinger-Gecko? Vermutlich eher nicht, denn erst kürzlich wurde er entdeckt, und mit ihm rund 380 neue Arten von Tieren und Pflanzen allein aus der Mekong-Region. So ein neuer Bericht des WWF zum Tag der biologischen Vielfalt (22.05.2023).

Mehr noch:

  • „Damit erhöht sich die Gesamtzahl der seit 1997 in der Greater Mekong-Region beschriebenen Gefäßpflanzen, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere auf 3.389.“ (WWF)
  • „Viele Arten könnten aussterben, bevor sie überhaupt bekannt sind.“
  • Bundesregierung müsse „Gaspedal durchdrückenbeim Engagement für Biodiversität

„Massive Lebensraumzerstörung, riesige Wasserkraftanlagen und Wilderei im großen Stil bedrohen den gesamten Naturraum. Das "Goldene Dreieck", eine Region in der Thailand, Myanmar und Laos aufeinandertreffen, gilt als Hot Spot des illegalen Wildtierschmuggels.“

„In der Mekong-Region gibt es vermutlich noch unzählige Arten, die die Wissenschaft nicht kennt. Es könnten Tier- und Pflanzenarten für immer ausgelöscht werden, bevor wir überhaupt von deren Existenz erfahren." (Dr. Stefan Ziegler) „Unser Ziel muss es sein, die biologisch wertvollen Gebiete am Mekong grenzüberschreitend und dauerhaft zu schützen, sowie die natürlichen Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Gesunde und intakte Ökosysteme kommen dabei auch der lokalen Bevölkerung zugute.“

„Bundeskanzler Olaf Scholz hatte im September 2022 im Rahmen der UN-Generalversammlung verkündet, die internationale Biodiversitätsfinanzierung bis 2025 auf 1,5 Mrd. Euro pro Jahr zu erhöhen.“

Umweltverbände fordern mindestens zwei Mrd. Euro pro Jahr. Bisher, so die WWF-Kritik, stehen jedoch keine neuen Mittel im kommenden Bundeshaushalt in Aussicht.

 Mehr: (23.05.2023)

https://www.wwf.de/2023/april/moosfroesche-goettliche-giftschlangen-und-eine-mah-na-mah-na-orchidee

Ein Vortrag von Professor Harald Lesch zum Thema “Energiewende“ (vom 28.04.2023 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften) – ein aktuelles Thema, das uns alle berührt.

SEHENSWERT!

Mehr: (22.05.2023)

https://www.youtube.com/watch?v=VbQYy5mV1CE

  • Für die Europäische Union gibt es eine Richtlinie zur Erhaltung natürlicher Lebensräume und zum Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen ihrer Mitgliedsstaaten. Darin geht es im Wesentlichen um die Ausweisung und den Erhalt von Naturschutzgebieten, die vorhandene Bestände schützen oder wieder herstellen sollen. Da Deutschland nicht genügend oder teilweise keine der Erhaltensziele festgelegt hat, droht uns nun demnächst vor dem Europäischen Gerichtshof eine Niederlage wegen Verstoßes gegen EU-Naturschutzrecht. Dies teilte kürzlich die Generalanwältin Tamara Capeta in Luxemburg mit. (Quelle: Lübecker Nachrichten, 21.04.2023)
  • Deutschland und Großbritannien sind auf EU-Ebene die größten Verursacher von Waldzerstörung auf Grund von Bergbau. Deutschlands Anteil von ca. 19 Prozent der Vernichtung umfasst eine Fläche von 265 Quadratkilometern Wald. Ein Team aus Wissenschaftlern des WWF und der Wirtschaftsuniversität Wien untersuchte, wie viel Wald weltweit durch Abbau von Kohle, Metallerz und Mineralien zwischen 2000 und 2020 vernichtet wurde. „Unser Hunger nach Rohstoffen zerstört anderswo Wälder, vergiftet das Grundwasser und raubt Menschen und Tieren ihre Lebensgrundlage.“ (Tobias Kind-Rieper, WWF). Die importierten Rohstoffe gingen in die Autoindustrie, den Maschinen- und den Anlagenbau. (Quelle: Lübecker Nachrichten, 17.04.2023, S. 6)

Am 20. Mai ist Weltbienentag. In Schleswig-Holstein leben ca. 270 Wildbienen- und ca. 30 Hummelarten. Von beiden Arten gilt mehr als die Hälfte inzwischen als gefährdet. Die Wildbienen sind, im Gegensatz zu Honigbienen, auf bestimmte Wildpflanzen spezialisiert. Viele der üblichen Balkon- und Gartenpflanzen sind ihnen nicht von Nutzen. Um den Bestand zu fördern, sollten Gartenbesitzer spezielle Wildpflanzen anbieten wie beispielsweise Klappertopf, Schafgarbe oder Wiesenmargerite.

Einzelheiten berichtet die Stiftung Naturschutz:

https://www.stiftungsland.de/was-wir-tun/vielfaltschuetzer/ (18.05.2023)

Weitere Einzelheiten bietet der Link zum Weltbienentag:

https://www.weltbienentag.de/ (18.05.2023)

Bini Schlamann, Referentin für Agrar- und Biodiversitätspolitik des BUND Schleswig-Holstein, erläutert zum Thema Lebensräume und biologische Vielfalt:

„Der Zustand der Natur ist miserabel. Die Lebensräume in Schleswig-Holstein nehmen weiter rapide ab und die Arten verschwinden in ungebremstem, bedrohlichem Ausmaß. Es geht hier nicht um eine einzelne Libelle: Es werden ganze Lebensgemeinschaften mit einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen ausgelöscht! Es geht um unsere Lebensgrundlagen und um die kommender Generationen, die gerade aufs Spiel gesetzt werden.“

Vergleicht man die aktuelle Kartierung der Lebensräume mit dem Bestand von 1978, stellt man fest, dass die Zahl der „Wertbiotope“ sich inzwischen beinahe halbiert habe.

Bei Mooren beispielsweise sind markante Wertverluste zu beobachten.

Zuwachs jedoch gibt es lediglich bei Biotopen, die für den Erhalt der biologischen Vielfalt von geringer Bedeutung sind. Dazu gehören Intensiv-Grünland und Nadelforste (plus 176 bzw. plus 343 Prozent Zunahme).

Mehr: (18.05.2023)

https://www.bund-sh.de/presse/pressemitteilungen/detail/news/fazit-der-biotopkartierung-des-landes-der-zustand-unserer-natur-ist-miserabel/

Weltbienentag – Mehr: (04.06.2023)

https://www.tagesschau.de/wissen/wildbienen-100.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Haben Sie sie auch bemerkt - die "dicke Luft" im Winter?

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, warnt vor Feinstaubbelastung durch Holzheizungen:

„Mittlerweile entfallen mehr als 20 Prozent der gesamten Feinstaubemissionen auf Holzheizungen. Das ist ungefähr die Größenordnung der Emissionen aus dem Straßenverkehr.“  Eine wesentliche Feinstaubquelle hierbei seien Kamine und Öfen.

(Quelle: Segeberger Zeitung, 15.05.2023, S. 14)

Die Apotheken-Umschau berichtet unter Bezug auf Publikationen der Europäischen Union (EU) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgendes:

„Höchste Zeit für saubere Luft! Die Europäische Union hat vor, strengere Regeln für Luftschadstoffe vorzugeben... Die Initiative ist überfällig, aber nicht weitreichend genug…

Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, die Grenzwerte für zwölf Luftschadstoffe zu verschärfen. Dazu zählen zum Beispiel Stickstoffdioxid, Feinstaub und Schwefeldioxid. Der EU-Entwurf vom November 2022 sieht vor, die zulässigen Obergrenzen… massiv abzusenken. Der Vorschlag ist längst überfällig und wird nun hoffentlich bald in geltendes Recht umgesetzt.“

Schon 2021 hatte die WHO aufgrund neuer Erkenntnisse niedrigere Grenzwerte geplant.

Bereits 2020 habe die Statistik in der EU ca. 238.000 vorzeitige Todesfälle verzeichnet, die durch Feinstaubpartikel in der Größe von 2,5 Mikrometern (PM 2,5) verursacht würden, davon 28.000 in Deutschland. Feinstaub dieser Größe wird durch Lunge und Blutkreislauf im ganzen Körper verteilt und erhöht das Risiko für Atemwegsinfektionen, Herzkrankheiten, Lungenkrebs und Schlaganfälle.

Während die EU bis 2030 den Jahresmittelwert für PM 2,5 auf 10 Mikrogramm/Kubikmeter absenken möchte, fordert die WHO hierfür den Wert von höchstens 5 Mikrogramm/Kubikmeter.

In Zukunft würden Elektrofahrzeuge die Luftqualität zwar deutlich verbessern, aber durch deren höheres Gewicht (Bremsbeläge, Reifen- und Straßenabrieb) die gegenwärtige Feinstaubmenge erhöhen. Abhilfe bringe nur die Reduzierung der Kraftfahrzeuge in den Ballungsräumen.

„Wer…selbst etwas zu sauberer Luft beitragen will, fährt am besten möglichst viel Fahrrad anstatt Auto.“

(Quelle: Apotheken-Umschau, 01.04.2023, S.70)

Junger Sperling (Foto: A. Holm)

„Deutschlands Äcker und Weiden waren einst ein Paradies für Vögel... Doch die Vögel verschwinden, überall auf dem Land. In Deutschland ist die Zahl der Feld- und Wiesenvögel seit den 1980er Jahren um mehr als die Hälfte gesunken.

Dieser Verlust ist ein deutliches Zeichen, irgendetwas läuft schief. Der Filmemacher Heiko De Groot zeigt…, warum die Vögel verschwinden und welche Folgen das für uns Menschen haben könnte. Nicht zuletzt kann sogar unsere Nahrungsmittelsicherheit von ihnen abhängen.“

Mehr: (10.05.2023; ca. 43min; verfügbar bis 10.05.2024)

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjMxNzA3M19nYW56ZVNlbmR1bmc

Unser Kommentar: Eine Doku, die Lösungswege aufzeigt und Verständnis für die Landwirtschaft weckt.

Biogasanlage
Biogasanlage (Foto: A. Holm)

Wildbiene auf Akelei (A. Holm)

Der Biologe Christoph Scherber hat Tausende Insektenarten bestimmt. Er war überrascht von der Artenvielfalt von Fluginsekten. Etwa 13.000 verschiedene Arten haben er und seine Kollegen registriert. Vermutlich werden sie zehn Jahre forschen müssen, um zu klären, welche Rolle sie im Ökosystem spielen, weil man über die meisten dieser Tiere nur wenig weiß. Unter ihnen waren viele Hautflügler wie z.B. Wildbienen, Schlupfwespen und kleine Fliegen. Alle sind sie schützenswert, denn

  • sie sind wichtig für die Pflanzenbestäubung,
  • für die Schädlingsbekämpfung,
  • sie dienen als Nahrung
  • und fördern Nährstoffkreisläufe im Boden.

Die Experten sorgen sich um den Fortbestand dieser Insekten, denn in ihrer neuen Studie, die die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit dem NABU erstellten, zeigte sich, dass selbst in Naturschutzgebieten der dramatische Schwund der Populationen, aber auch der unterschiedlichen Arten von Insekten zu beobachten ist.

Grund:

Naturschutzgebiete bleiben nicht verschont von negativen Einflüssen der umliegenden Gebiete. In der Studie wurde deutlich:

  • Je weiter die störenden Einflüsse der umgebenden Areale entfernt waren, desto mehr Insektenarten lebten dort.
  • Je näher die negativen Einflüsse lagen, desto geringer war die Zahl und Vielfalt der Insekten.
  • Bei den umgebenden Arealen handelte es meistens um Ackerland, das mit Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt wird.

Ausweg:

  • Anbaumethoden müssen verbessert werden (z.B. durch Mischfruchtanbau), um die Biodiversität zu fördern.
  • In Forschungsprojekten muss mit Landwirten zusammengearbeitet werden.
  • Schaffen von lebendigeren, bunten Landschaften mit artenreicher Vegetation auch außerhalb von Naturschutzgebieten, damit sich mehr Insektenarten ansiedeln können.

(Quelle: DER SPIEGEL Nr. 19, 06.05.2023, S. 91)

Die Zeitschrift SPEKTRUM führt dazu aus:

„Ein »alarmierendes Gesamtbild« ergab die Untersuchung eigentlich geschützter Standorte. Die Lösung findet sich auf dem Acker – aber ebenso im eigenen Garten.“

„Ein am Mittwoch vorgestelltes Forschungsprojekt unter der Leitung des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ergab, dass sich ein bereits im Jahr 2017 belegter massiver Schwund von Insekten auch in Naturschutzgebieten weiter fortsetze. »Ich habe befürchtet, dass es so ist, ich habe gehofft, dass es nicht so ist«, sagte Projektleiterin Gerlind Lehmann vom NABU.“

Details: (08.05.2023)

https://www.spektrum.de/news/nabu-studie-insektenschwund-geht-auch-in-schutzgebieten-weiter/2133498

Grabwespe, Familie der Solitärwespen (A. Holm)

Glyphosat auf Feldern in Wahlstedts Umgebung - April 2023
Glyphosat auf Feldern in Wahlstedts Umgebung - April 2023 (Fotos: A. Holm)

Besorgte Mitbürgerinnen und Mitbürger teilten uns mit, was sie in den vergangenen Wochen beobachteten und sie mit Sorge erfüllte – rund um Wahlstedt entdeckten sie Ackerflächen, bis zum Horizont braun verfärbt - und fragten uns nach der Ursache.

Die Sorgen sind berechtigt. Der beteiligte Stoff ist nicht nur um uns herum, sondern bereits in uns: Das Total-Herbizid Glyphosat.

Das Pestizid Glyphosat steht schon lange unter dringendem Verdacht, krebserregend zu sein.

Andere schädliche Auswirkungen wurden mittlerweile nachgewiesen. Hier einige Beispiele:

  • Gewässerschädigend: NW 261, NW 264 (Giftig für Fische und deren Nährtiere)
  • Gewässerschädigend: NW 262 (Giftig für Algen)
  • Nützlingsschädigend: NW 3001 (Schädigend für relevante Nutzinsekten)
  • Nützlingsschädigend: NW 3002, 2002 (Schädigend für relevante Raubmilben und Spinnen)

Ein teilweises Glyphosat-Verbot gilt daher in Deutschland schon seit 2021;

die „Anwendung von Glyphosat im Haus- und Kleingartenbereich und auf Flächen, die von der Allgemeinheit genutzt werden, ist seit Inkrafttreten der Fünften Verordnung zur Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung am 8. September 2021 verboten.“

Mehr: (17.11.2022)

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwiug8bIqtb-AhWC-qQKHfFUDnIQFnoECBcQAw&url=https%3A%2F%2Fwww.bmel.de%2FSharedDocs%2FFAQs%2FDE%2Ffaq-glyphosat%2FFAQ-glyphosat_List.html&usg=AOvVaw13VrcHuOJPk0ETmfR1Yykl

Durch Gutachten hat der Hersteller Monsanto u.a. den Verdacht der karzinogenen Wirkung durch gezielte Lobbyarbeit zu widerlegen versucht. Auch dessen Käufer, der Konzern Bayer, verfolgt weiter diesen Kurs.

Im November 2022 tagte der Berufungsausschuss der Europäischen Kommission zur Verlängerung der Genehmigung von Glyphosat. Dieser sprach sich nicht mit qualifizierter Mehrheit für eine Verlängerung aus, hat es jedoch für ein weiteres Jahr zugelassen.

Dazu stellte Martin Häusling (agrarpolitscher Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und Mitglied im Umwelt- und Gesundheitsausschuss) fest:

„Glyphosat wird um ein weiteres Jahr verlängert. Das stand schon vor der heutigen Abstimmung des Berufungsausschusses fest. Die formale Verlängerung um ein Jahr ist leider notwendig, damit die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA ihr Gutachten zur Sicherheit von Glyphosat (peer review) fertig stellen kann.
Ich hoffe, dass die EFSA diese Zeit gut nutzen wird, um wirklich alle kritischen Punkte, zum Beispiel ob Glyphosat krebserregend ist und ob die Umweltauswirkungen von Glyphosat nicht weitaus größer sind als bisher gedacht, zu begutachten.
Auch wenn es schwerfällt, wir geben der EFSA diese Zeit für eine intensive Prüfung. Diese einjährige Verlängerung ist hoffentlich der Anfang vom Ende der Glyphosat-Zulassung.“

Mehr Infos: (15.11.2022)

https://martin-haeusling.eu/themen/artenschutz-pestizide/2914-briefing-das-ringen-um-die-glyphosat-verlaengerung.html

Das ARD-Magazin Monitor (ca. 9min) berichtete über die Lobbystrategie der Chemieriesen:

Der NABU berichtete wiederholt ausführlich über glyphosathaltige Produkte:

„Glyphosat ist eines der bekanntesten und meistverkauften Herbizide weltweit. Tonnenweise wird der Wirkstoff unter Handelsnamen wie „Roundup“ oder „Touchdown“ verkauft…“

„…Knapp über die Hälfte der deutschen Landesfläche (etwa 51 Prozent) wird landwirtschaftlich genutzt und oftmals mit Glyphosat behandelt. Etwa 5000 Tonnen des Wirkstoffs werden pro Jahr allein in Deutschland verkauft…“

„…Weltweit werden jährlich etwa eine Million Tonnen Glyphosat eingesetzt. Allein in den USA hat sich zwischen 2002 und 2012 die Einsatzmenge nahezu verdreifacht. Vor allem in Kombination mit gentechnisch veränderten (GV) Nutzpflanzen, die resistent gegen den Wirkstoff Glyphosat sind, wird das Mittel in Lateinamerika und Nordamerika in großen Mengen eingesetzt…“

Weitere Fakten:

  • Glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel vernichten fast alle Wildpflanzen
  • Sie verringern somit das Vorkommen von Wildkräutern und Gräsern auf Äckern und anderen, unbehandelten Flächen. Der Bestand dieser Pflanzen hat inzwischen massiv abgenommen. Von den ehedem bis zu 30 Pflanzen kommen heute nur noch etwa fünf vor.
  • Glyphosat und andere Herbizide bewirken den Rückgang der biologischen Vielfalt auch, indem sie pflanzenabhängigen Bestäubern die Lebensgrundlage entziehen.
  • Nicht nur die Zahl der Insektenarten geht zurück, sondern auch deren Futterverwerter wie Fledermäuse und viele Vogelarten (Besonders betroffen: Feldlerche, Grauammer, Kiebitz Rebhuhn und andere).
  • Die Resistenzbildung von Pflanzen gegen Herbizide erfordert immer höhere Einsatzmengen und den Einsatz weiterer Pestizide. Höhere Einsatzmengen sind auch nötig, weil die Gifte die Fähigkeit der Pflanzen zur Nahrungsaufnahme verringern.
  • Fast die Hälfte der beprobten Ackerböden in der EU ist bereits kontaminiert durch Glyphosat oder dessen Abbauprodukt AMPA (Über 0.05mg/kg).
  • Durch Regen und Winddrift gelangen Glyphosat und andere Herbizide auf weitere Flächen, auch in unsere Gärten, in Naturschutzgebiete und in Gewässer.
  • Neuere Studien des Thünen-Institutes verneinen die von Glyphosat-Befürwortern aufgestellte These, dass Glyphosat dem Klimaschutz diene, weil es durch pfluglose Bodenbearbeitung dessen Kohlenstoffbindung fördere.

Glyphosat sollte nicht durch andere, womöglich schädlichere Mittel ersetzt werden.

Stattdessen muss die Landwirtschaft langfristig nachhaltiger und naturverträglicher gestaltet werden, denn es vernichtet Pflanzen und Tiere und vernichtet ihre Nahrungsquellen und ihren Lebensraum.

(Quelle: NABU, siehe untenstehenden Link)

Mehr (02.05.2023):

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/pestizide/glyphosat.html

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) schreibt (19.04.2023): „Wider besseres Wissen werden Insekten…durch den massiven Einsatz von Pestiziden geschädigt und getötet. Allein in Deutschland werden jährlich knapp 30.000 Tonnen chemisch-synthetische Stoffe ausgebracht, um gegen Beikräuter, Schadinsekten oder Pilzerkrankungen vorzugehen. Dabei treffen sie genauso Nützlinge wie Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und Amphibien. Die Pestizidflut auf Feldern und Grünflächen bleibt auch für uns nicht ohne Konsequenzen. Rückstände finden sich etwa in Obst, Gemüse oder Brot und gefährden die menschliche Gesundheit.“ (Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender)

Pestizidexpertin Corinna Hölzel: „Verbraucherinnen und Verbraucher haben das Recht auf gesundes Essen ohne Rückstände… Das erklärt auch den riesigen Erfolg der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) Save Bees and Farmers. Im Bündnis sammelte der BUND europaweit mehr als eine Million Unterschriften für eine Zukunft ohne Pestizide. Die EBI erreichte damit eine direkte Anhörung bei der Europäischen Kommission und im Europaparlament. Die Kommission ist nun verpflichtet, Maßnahmen zu verabschieden, die den Forderungen gerecht werden.“ (BUNDextra, Nr.1/2023, S. 7)

Weitere Details zum Thema bietet: (03.05.2023)

https://de.wikipedia.org/wiki/Glyphosat (aktualisiert am 01.05.2023)

In diesem Zusammenhang möchten wir hinweisen auf aktuelle Informationen der Organisationen

Die INITIATIVE WAHLSTEDT wünscht Ihnen eine möglichst giftfreie Zukunft!

Glyphosat auf Feldern in Wahlstedts Umland, April 2023
Glyphosat auf Feldern in Wahlstedts Umgebung - April 2023
Glyphosat auf Feldern in Wahlstedts Umgebung - April 2023
Glyphosatvauf Feldern in Wahlstedts Umgebung - April 2023
Glyphosat auf Feldern in Wahlstedts Umgebung - April 2023
Glyphosat auf Feldern in Wahlstedts Umgebung - April 2023
Glyphosat auf Feldern in Wahlstedts Umgebung - April 2023