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TEMPO 30 IN WAHLSTEDT ?

„Das Miteinander wird gestärkt, der Schilderwald wird gelichtet.“ (Ulf Kämpfer, Kiels Oberbürgermeister)

Im Juli 2021 gründeten Städte des Deutschen Städtetages eine Initiative: „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“. Inzwischen sind 77 weitere Städte dem Bündnis beigetreten, darunter Großstädte wie Düsseldorf, Frankfurt/M., Köln und Saarbrücken. Kürzlich schloss sich unsere Landeshauptstadt Kiel an.

Das Bündnis gründet sich auf einen Beschluss des Bundestages vom 17.01.2020, der den Bund auffordert, es den Kommunen zu erleichtern, „innerorts die Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30km/h für ganze  Straßen…anzuordnen“ -  unabhängig von besonderen Gefahrenlagen und für Hauptverkehrsstraßen.

So rückt die Möglichkeit näher, dass flächendeckend ganze Kommunen als Regelgeschwindigkeit Tempo 30 km/h innerorts einführen könnten, selbst auf Hauptverkehrsstraßen.

Bisher verhindert das geltende Bundes-Straßenverkehrsrecht, dass Kommunen Tempo 30 nach eigenem Ermessen anordnen können. Das Bündnis möchte nun eine Gesetzesänderung erreichen.

Der Antrag zählt ausführlich Gründe auf: Geringerer Lärm, sauberere Luft, Verringerung des Schilderwaldes, Vereinfachung der Regeln, mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität für alle Verkehrsteilnehmer.

Aus der Erklärung des Städtebündnisses:

„1. Wir bekennen uns zur Notwendigkeit der Mobilitäts- und Verkehrswende mit dem Ziel, die Lebensqualität in unseren Städten zu erhöhen.

2. Wir sehen Tempo 30 für den Kraftfahrzeugverkehr auch auf Hauptverkehrsstraßen als integrierten Bestandteil eines nachhaltigen gesamtstädtischen Mobilitätskonzepts und einer Strategie zur Aufwertung der öffentlichen Räume.

3. Wir fordern den Bund auf, umgehend die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen…

4. Wir begrüßen ein vom Bund gefördertes begleitendes Modellvorhaben, das wichtige Einzelaspekte im Zusammenhang mit dieser Neuregelung…untersuchen soll (u.a. zu den Auswirkungen auf den ÖPNV, zur Radverkehrssicherheit…)…“

(Quelle: SZ, 03.03.2022, S. 5)

Derartige Möglichkeiten könnten auch den Verkehrsfluss auf Wahlstedts Straßen entschleunigen und sicherer machen. Viele Fahrbahndecken sind Buckelpisten und in einem jämmerlichen Zustand, Radwege fehlen, sind zu schmal oder enden im Nichts, Kantsteine sind nicht abgesenkt. Wer bei Besorgungen auf das Auto verzichten möchte, lebt als Radfahrer gefährlich, weil Tempo 50 km/h (oder schneller!) und mangelnde seitliche Sicherheitsabstände das Fürchten lehren. Noch heikler wird es in Begleitung von Kindern.

Das Thema Verkehrsberuhigung könnte beim Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK), das derzeit in Wahlstedt entwickelt wird, eine wichtige Rolle spielen!

Es stünde Wahlstedt gut zu Gesicht, schwächere Verkehrsteilnehmer besser zu schützen. Nicht zu vergessen: Weniger Lärm bedeutet mehr Lebensqualität!

A. Holm

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