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Gefährliche, versteckte Mülldeponien in vielen Kommunen

„Bis in die 1970er-Jahre hat jede Gemeinde ihren Abfall dorthin gekippt, wo gerade Platz war. Welcher Müll wo genau liegt, bleibt bis heute oft unklar. Eine Gefahr für Umwelt und Gesundheit

https://www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/220303-sendung-wido-100.html

(44 Min., 03.03.2022; verfügbar bis 03.03.2027)

…In Deutschland existieren schätzungsweise bis zu 100.000 solcher Müllkippen. Ob sie im Altlastenkataster der Gemeinden eingetragen sind und wer für die Sanierung haftet, ist oft unklar.

Viele der unkontrollierten Kippen sind nach Jahrzehnten noch problematisch. Während die Deponierung und Wiederverwertung heutzutage bis ins Kleinste geregelt sind, war man damals froh, die Abfälle einfach irgendwo in einer Grube entsorgen zu können...

Sie belasten … das Grundwasser durch Schadstoffe oder setzen giftige Deponiegase frei. Helmut Meuser, Professor für Bodensanierung und Bodenschutz an der Hochschule Osnabrück, untersucht solche alten Müllkippen und warnt: "Wir müssen die Standorte im Auge behalten - und möglichst sanieren." Doch das ist teuer.

Viele Städte und Gemeinden als Verursacher der Altlasten scheuen die enormen Kosten. Beseitigung und Sanierung einer einzelnen Fläche kosten schnell viele Millionen Euro. Die Altlasten sind nicht nur ein Gesundheitsrisiko, sie sind auch völlig wertlos für das Rohstoffrecycling…“

Auch bei uns in Wahlstedt gibt es derartige Flächen. Sie sind dem Katasteramt in Bad Segeberg bekannt. Vermutlich gibt es hier auch Zusammenhänge mit den industriellen Wurzeln unserer Stadt sowie dem Handeln in der Nachkriegszeit.

Wer vor Kriegsende oder kurz danach geboren wurde, hat nicht nur mit Trümmerlandschaften Bekanntschaft gemacht, sondern stieß zwangsläufig immer wieder auf Relikte der Kriegsführung. Erdlöcher und Gewässer boten zahlreiche Gelegenheiten, sich der Helme, Uniformabzeichen, Bajonette, Pistolen und Gewehre sowie Munition schnell zu entledigen.

Trotz Warnungen der Eltern suchten neugierige Kinder und Jugendliche nach solchen "Trophäen". Manchmal wurde mit scharfer Munition experimentiert. Ich erinnere mich, dass in einer gefluteten ehemaligen Kiesgrube in Hamburg-Jenfeld LKW-weise große Mengen an Waffen und Munition entsorgt worden waren, die man noch Jahre später herausfischte und sammelte. Später schütette die Stadt Hamburg die Grube zu.

Und regelmäßig lesen wir in den Medien von Blindgängern und in den Meeren versenkten, verrottenden Sprengkörpern.

A. Holm

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