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Immer weniger Schmetterlinge in Schleswig-Holstein

Die am 23.05.2022 neu erschienene Rote Liste des LLUR verrät nichts Gutes.

Die zur Zeit in Schleswig-Holstein vorkommenden 2324 Schmetterlingsarten schwinden weiter dahin.  Wurden vor 12 Jahren schon 38 Prozent der Großschmetterlinge als gefährdet eingestuft, so sind es heute bereits 44 Prozent, ermittelte der Experte Detlef Kolligs. Bei der Gruppe der Tagfalter sind es sogar 65 Prozent der Arten. Fünf Arten gelten jetzt als neu ausgestorben. Die Gründe für diese „wahnsinnig hohe Gefährdungslage“, so Kolligs, sind vielfältig:

  1. Intensive Landwirtschaft führt zu störenden Nährstoffbelastungen.
  2. Durch die Luft und das Wasser gelangt Stickstoff (Abgase, Landwirtschaft) in den Boden.
  3. Durch diese Einflüsse verlieren viele Falter ihre geeigneten nährstoffarmen Lebensräume.
  4. Eine große Gefahr stellen Insektizide dar, die sich in Wirtspflanzen anreichern und so Insekten schädigen.
  5. Schutzgebiete als Überlebensraum sind oft zu klein bemessen.
  6. Voranschreitende Dezimierung der ursprünglichen  Landschaft durch Monokulturen und Bebauung vernichtet wertvollen Lebensraum.
  7. Zunehmende Lichtverschmutzung führt zu erheblichem Rückgang der Population, da 95 Prozent der Arten Nachtfalter sind. Sie umkreisen ungeeignete Lichtquellen und verbrennen oder sterben den Erschöpfungstod, wenn sie nicht vorher gefressen werden.
  8. Mangel an Nahrung in der industriell ausgerichteten Landwirtschaft.

Wie können Gartenbesitzer, Kommunen und Landwirte etwas zum Überleben dieser wunderbaren Tiere beitragen?

Durch Anpflanzen heimischer Arten, Verzicht auf Gifte, Dünger und beleuchtete Gärten, Anlegen naturnaher Gärten, Blühstreifen auf Äckern, Straßenbegleitgrün.

Bräunling auf Efeu

Diese und viele weitere Informationen unter

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LLUR/Presse/Pressemeldungen/2022/0522/LLUR_220523_schmetterlinge.html

Tagpfauenauge auf Dost

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