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NACHGEHAKT – Bebauungsplan Nr. 32

Rückblick: Seit März 2018 regt sich Protest unter Wahlstedter Bürgern, weil am Bahnhaltepunkt ein großes neues Industrie- und Gewerbegebiet aus dem Boden gestampft werden soll – im Format von 56 Fußballfeldern.

Zufahrt zum Bahnhof in Wahlstedt

Widerstand gab es mit diversen Handzetteln, Briefen, Rundschreiben, Informationsblättern, 10.000 Flyern, Pressemitteilungen, verschiedenen Aktionen, einer selbst organisierten Info-Veranstaltung in der Begegnungsstätte, einer von der Stadt einberufenen Einwohnerversammlung, einer Demonstration usw.

Hunderte Bürger sprechen sich schriftlich gegen die Pläne aus.

Die Initiative Wahlstedt und viele Anwohner reichten ausführliche schriftliche Stellungnahmen bei der Stadt ein.

Bürger sind besorgt wegen drohender Vernichtung von altem Baumbestand, Feuchtgebieten, von für Biodiversität wertvollen Knicks, geschützten Amphibien und Reptilien, Fledermäusen, geschützten Vogelarten.

Weg zum Flugplatz

Man fürchtet aber auch zusätzliche Immissionen in Form von Lärm, Gestank und Staub.

Spendengelder für eventuell erforderliche Gutachter und eine geplante verwaltungsrechtliche Normenkontrollklage (mit fachanwaltlicher Hilfe) fließen in beträchtlichem Umfang.

Diese Ereignisse sind auf unserer Website dokumentiert.

Schließlich folgte der Beschluss der Stadtvertreter, das geplante Gebiet zu bebauen. Aber immer noch werden konkrete Vorhaben zu Betriebsansiedlungen nicht mitgeteilt. Man solle den Politikern einfach vertrauen, dass diese geeignete Betriebe auswählten.

https://www.initiative-wahlstedt.de/buerger-wollen-gewerbe-keine-industrie/

Was allerdings manche Politiker in der Vergangenheit für „geeignet“ hielten, zeigen mehrere  Beispiele (Vgl. Meldungen zum Immissionskataster).

Auf spätere Nachfrage an Politiker kam die Antwort, die Stellungnahmen von Bürgern würden abgewogen, die ursprünglichen Pläne überarbeitet. Diese umfangreichen Aufgaben müssten gründlich erledigt werden, das koste Zeit. Im Frühjahr 2019 sollten die Pläne neu ausgelegt werden.

Inzwischen steht das Jahr 2020 steht vor der Tür, aber nichts wurde publik gemacht.

Wer die Sitzungen und Protokolle der politischen Gremien verfolgt, erkennt, dass im Verborgenen einiges geschieht. Von Flächenerwerb und -tausch wurde gesprochen, über künftige Grundstückspreise wurde beraten, die Wegeführung im Plangebiet beschlossen. Finanzen abgewogen.

Inzwischen ist klar: Die seinerzeit veranschlagten reinen Erschließungskosten (ca. 3 Millionen Euro) belaufen sich inzwischen auf rund 5 (fünf!) Millionen Euro (verteilt auf 2020 und Folgejahre). Der geplante Schuldenstand des Wahlstedter Etats soll jetzt auf ca.15 Millionen Euro steigen.  (Link zur Investitionsübersicht: https://www.wahlstedt.de/allris/to010.asp?SILFDNR=225)

In welchen anderen Haushaltsbereichen nun eingespart werden soll, wird diskutiert.

Vielleicht hofft jetzt mancher, dass viele erhitzte Gemüter abkühlen, wenn die Entwicklung des umstrittenen Gebiets sich verzögert?

Möglicherweise haben sich interessierte Investoren inzwischen auch anderweitig orientiert?

Welche Arten von Betrieben im Planungsgebiet sich niederlassen werden, will weiterhin niemand verraten…

Bei den schon jetzt bestehenden Belastungen für viele Anwohner wundert’s uns nicht!

INITIATIVE WAHLSTEDT

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