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Zum Vormerken im Kalender. Zwei interessante Vorträge mit Experten veranstaltet der NABU in Kooperation mit "Passopp Wensin e.V." diesen Monat:

  • Am 23. November in Wahlstedt - DER SPERLINGSKAUZ
  • Am 27. November in Pronstorf - DER ROTHIRSCH

Eine kompakte Kurzinfo für Interessierte.

Themen:

Desertifikation – Übernutzung – Wasserverbrauch – Versiegelung – Erosion – Klimawandel

 

Mehr: (27.09.2023; ca. 7min)

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=so+ieht#fpstate=ive&vld=cid:1a5629b6,vid:AWBQtEONJV4,st:0

Sandige Krume (Maisfeld 2019; A. Holm)

„Allein bin ich in der Nacht,
Meine Seele wacht und lauscht…“

Zarah Leander (1907-1981)

 Beispiel 
aus dem Immissionskataster

So hatte Zarah Leander es natürlich nicht gemeint: Lärm. Staub. Gestank. Nachweislich  verursacht durch ein örtliches Asphaltmischwerk mit angegliedertem Baustoffhandel und einem Industriegleis, dessen Betreiber und Mitgesellschafter die Stadt Wahlstedt ist. Immer wieder, über Jahre hinweg, trotz häufiger Beschwerden Betroffener über Belastungen und Gesundheitsgefährdungen. Stattdessen: Beschwichtigungen, Bedauern, Versprechungen, Kompetenzwirrwar („Ja, wer ist denn nun eigentlich zuständig?“), schier endloser Schriftverkehr, Schönreden, Schönrechnen, Aussitzen…

Unmittelbar betroffen sind viele Anwohner. Manche sind inzwischen verstorben, haben resigniert oder ihrem Wohnort den Rücken gekehrt. Andere fragen überrascht: „Oh, hier gibt es ein Asphaltmischwerk?“ oder „Ach, ist das immer noch nicht geklärt?“ oder klagen: „Hört denn das nie auf?“

Bürger haben viele einschlägige Ereignisse vor Ort in Bild, Text und Ton festgehalten:

* www.bürgerprotest-asphaltmischwerk-wahlstedt.de  (Chronik, Berichte, Fotos, Videos)

* www.initiative-wahlstedt.de  (Immissionskataster, Berichte)

Schade – in Wahlstedt wird nun ein Fest weniger gefeiert. Im Herbst 2023 sollte hier am Industriegleis anlässlich des denkwürdigen Gleisjubiläums eine zünftige Veranstaltung unter dem Titel „Eisenbahnromantik“ stattfinden.

Haben die andauernden Bürgerproteste über Lärm und Staub durch den Bahnladeverkehr zu einem Umdenken geführt? Oder fürchtete man, Bürger könnten die Veranstaltung für eine Demonstration nutzen?

Geht man mit der sang- und klanglosen Absage seitens der Stadt lieber einer Konfrontation aus dem Weg, anstatt sich mit den Problemen auseinander zu setzen?

Aber - was hatte die Leander denn noch so drauf?

„Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n…“

Installation am Fähranleger Neu Darchau an der Ellbe

„…Die Gattung der Eurasischen Maulwürfe ist um eine Art und eine Unterart reicher. Talpa hakkariensis und Talpa davidiana tatvanensis bewohnen den Osten der Türkei und haben sich offenbar lange vor Forschern versteckt…

 … Es sei selten, heute noch neue Säugetierarten zu finden, erklärt Studienautor David Bilton von der University of Plymouth. »Es gibt weltweit lediglich etwa 6500 Säugetierarten, die bislang identifiziert wurden.«…

Die Ergebnisse der Studie würden zeigen, dass man die Biodiversität nicht unterschätzen dürfe…“

Mehr: (30.08.2023)

https://www.spektrum.de/news/zwei-neue-maulwurfarten-in-der-tuerkei-entdeckt/2169384?utm_source=pocket-newtab-de-de

KOMMENTAR:

Was entnehmen wir daraus? Je weiter die Vernichtung von Lebensräumen voranschreitet, desto mehr Arten von Pflanzen und Tieren gehen zugrunde, ohne dass sie entdeckt und erforscht werden.

„08.08.23 - Pionierarbeit im Strassenbau: Mit dem Einsatz von Pflanzenkohle-Asphalt reduziert der Kanton Basel-Stadt nicht nur die CO2-Emissionen, er lagert sogar aktiv Kohlendioxid in den Strassen ein… Asphalt verursacht im Strassenbau für gewöhnlich erhebliche Treibhausgas-Emissionen. Basel-Stadt hingegen sieht das Asphaltieren dank einer neuen Mischung nun als Chance an…

Wie der Kanton kommuniziert, hat das Tiefbauamt gemeinsam mit dem Institut für Baustofftechnologie ViaTec Basel AG einen CO2-armen Asphalt entwickelt, versetzt mit Pflanzenkohle. Die «grüne»Mixtur bindet Kohlenstoff … so effizient, dass sie sogar mehr CO2 einspeichert als bei Produktion und Transport anfällt. 

Eine lokale Gewinnung von Pflanzenkohle spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Die IWB-Anlage verwandelt Grüngut in Pflanzenkohle und nutzt die dabei freiwerdende Wärme für das FernwärmenetzPraxistests liefern vielversprechende Ergebnisse…“

Das Tiefbauamt Basel-Stadt plant, die Asphaltproduktion gemeinsam mit regionalen Werken weiter zu vereinfachen, damit der «grüne Asphalt» künftig flächendeckend eingesetzt werden kann. Dies würde dem Kanton Basel-Stadt ermöglichen, jährlich etwa 1'250 Tonnen CO2 dauerhaft zu speichern.“

Mehr: (23.08.2023):

https://www.nachhaltigleben.ch/news/basler-asphaltdank-pflanzenkohle-co2-negativ-7270

Unser Kommentar:

Sollte das beschriebene Verfahren in der Praxis fachgerecht realisierbar sein, wäre dies eine erfolgversprechende Chance für einen Fortschritt im Kampf für mehr Klimaschutz.

Allerdings ist kürzlich ein sehr teures Asphalt-Projekt in Kiel nach sechs Jahren kläglich gescheitert und wurde rückgängig gemacht.

Ob es sich dann dermaleinst bis ins veraltete Asphaltmischwerk in Wahlstedt verirren wird, erscheint fraglich. Trotz jahrelanger Beschwerden und Bemühungen betroffener Bürgerinnen und Bürger leidet hier die Bevölkerung immer wieder unter Lärm, Staub und Gestank durch den Betrieb in der Industriestraße (vgl. IMMISSIONSKATASTER unserer Website).

Asphaltmischwerk Wahlstedt (A. Holm)

Es geht um jede Tonne CO2

„Sie legt sich mit RWE, VW oder der Bundesregierung an: Roda Verheyen gehört zu Deutschlands bekanntesten Klimaanwältinnen. In spektakulären Verfahren zieht sie für mehr Klimaschutz vor Gericht. Und dabei können auch Niederlagen ein Gewinn sein.

Der 29. April 2021 war ein historischer Tag für Roda Verheyen. An dem Tag verdonnerte das Bundesverfassungsgericht die Bundesregierung dazu, beim Klimaschutzgesetz nachzubessern. Roda Verheyen war eine der führenden Anwältinnen in dem Verfahren. "Das war überwältigend", sagt sie. "Ich bin jubelnd aus der Tür gestürzt und durchs ganze Büro…"

Mehr:  Podcast des Deutschlandfunks vom 24.05.2023

(14.08.2023; ca. 36min)

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/klimaanwaeltin-roda-verheyen-es-geht-wirklich-um-jede-tonne-co2

Dirk Notz, Max-Planck-Institut Hamburg: „Mein Beitrag zur arktischen Eisschmelze“

Über den Zusammenhang zwischen individuellem CO2-Ausstoß und dem Rückgang des arktischen Sommereises. (Studie, 3. November 2016)

„Für jede Tonne Kohlendioxid, die ein Mensch irgendwo auf unserer Erde freisetzt, schwindet das sommerliche Meereis in der Arktis um drei Quadratmeter…“

„…Dies ist das Ergebnis einer Studie, die Dirk Notz, Leiter einer Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Meteorologie und Julienne Stroeve, Forscherin am US-Amerikanischen National Snow and Ice Data Center, in dieser Woche in der Zeitschrift Science veröffentlichen.

Diese Zahlen erlauben es erstmals, den persönlichen Beitrag zur globalen Klimaerwärmung intuitiv zu erfassen. Die Studie erläutert auch, warum Klimamodelle häufig ein langsameres Abschmelzen des Eises simulieren, als in Beobachtungen festzustellen ist. Und sie zeigt, dass es nicht ausreicht, die Erderwärmung wie von den jüngsten UN-Klimakonferenzen beschlossen auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, um das Arktische Meereis auch im Sommer zu erhalten.“

Quelle (15.08.2023): Max-Planck-Gesellschaft; https://www.mpg.de/10815762/meereis-arktis-rueckgang 

Blütenpracht im naturnahen Garten (A. Holm)

„Die Abstimmung über die von der EU vorgeschlagene Pestizidverordnung im Landwirtschaftsausschuss des EU-Parlaments wurde auf Oktober verschoben. Damit wird auch das Zeitfenster für eine Einigung vor den Wahlen im nächsten Jahr enger.

Der umstrittene Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Verordnung über den nachhaltigen Einsatz von Pestiziden (SUR), mit der der Pestizideinsatz bis 2030 halbiert werden soll, liegt derzeit in den Händen des EU-Parlaments und der nationalen Minister, die ihre jeweiligen Verhandlungspositionen ausarbeiten müssen.

Aufseiten des Parlaments verzögert sich dieser Prozess jedoch, da eine erste Ausschussabstimmung über die Verordnung nun verschoben wurde…

Im Gespräch mit EURACTIV bestätigte eine Sprecherin im Europäischen Parlament, dass die Abstimmung auf Oktober verschoben worden sei, da die Gespräche zwischen den Fraktionen noch andauerten und mehr Arbeit an den zahlreichen Kompromissanträgen erforderlich sei…“

Mehr: (14.08.2023)

Stellungnahme des BUND:

„Währenddessen verstummt unsere Natur in rasantem Tempo. Zeit, dass wir handeln! Denn trotz allem gibt es eine gute Nachricht: Jede*r Einzelne von uns kann Insekten und Artenvielfalt schützen – und das direkt vor der Haustür...

Machen Sie mit. Verwandeln Sie Ihre Umgebung in eine schützende Oase für bedrohte Arten. Hier kommen unsere Experten-Tipps für naturnahes, pestizidfreies Gärtnern!..“

In einem Newsletter folgen zahlreiche Hinweise zur Umsetzung im Garten, auf dem Balkon und im öffentlichen Raum:

  • Wildblumenwiese und Kräuterrasen
  • Insektenfreundliche, heimische Gehölze
  • Nützlinge gegen Schädlinge
  • Heimische Blumen
  • Kräuter, Obst, Gemüse
  • Straßenbäume gießen
  • Baumscheiben bepflanzen
  • Fassaden- und Dachbegrünung

Details: (16.02.2023)

https://newsletter.bund.net/ov?mailing=5HCRK8GE-1CPUU9C&m2u=5HK1GFVP-5HCRK8GE-OOAIU

Blütenpracht im naturnahen Garten (A. Holm)

Wolf im Wildpark Eekholt

Vortrag: Jens Matzen (Koordinator Wolfsbetreuung des Landes Schleswig-Holstein)

Moderation: Dr. Christoph Kröger, NABU Bad Segeberg

  • Eine Veranstaltung des NABU Bad Segeberg am Donnerstag, den 31. August um 19 Uhr in der Stadtbücherei Wahlstedt, An der Eiche 30
  • Der Wolf- das Wildtier
  • Spannungsfeld Wolf – Mensch
  • Aktuelle Situation im Kreis Segeberg
  • Diskussion
Wolf (Foto: A. Holm)
Wölfe im Wildpark Eekholt (Fotos: A. Holm)

"...Im Segeberger Forst hat ein Wolfspaar Welpen bekommen. Man kann nun von einem sesshaften Rudel sprechen, auch wenn noch unklar ist, wie nachhaltig die Ansiedlung ist.
Wir haben einen Wolfsexperten für einen Vortrag gewinnen können. Jens Matzen, den Koordinator der Wolfsbetreuer in Schleswig-Holstein. Er wird die Situation erläutern, einordnen und uns das Wildtier Wolf näher bringen.
Wir erwarten einen spannenden und sachlichen Vortrag und eine ebenso sachliche Diskussion und Fragezeit im Anschluß..."

(Newsletter des NABU)

„Ein konsequenter Kohleausstieg muss auch bedeuten, die Alimentierung der Kohle durch die Allgemeinheit weitestgehend zu beenden.“ (Nils Müller, Ökostromkonzern Green Planet)

Das Forum Ökologisch-soziale Marktwirtschaft (FÖS) hat berechnet:

  • Die deutsche Braunkohleindustrie hat – den Klimazielen und dem geplanten Kohleausstieg zum Trotz – in 2022 finanzielle Vorteile von rund 1,7 Milliarden Euro erhalten.
  • Neben anderen Vorteilen müssen Braunkohleunternehmen keine Förderabgabe leisten, die auf die Ausbeutung von Bodenschätzen erhoben wird. Allein hierdurch entstehe eine Entlastung von 233 Millionen Euro für die Industrie. Zusätzlich wurden 177 Millionen Euro Entschädigung für die Stilllegung von Kraftwerken gezahlt.
  • Für die Stilllegung der Produktion von Kohlestrom bis 2038 erhalten Kraftwerksbetreiber Milliarden von Euro. Die EU-Kommission will prüfen, ob es sich hier um eine unrechtmäßige Beihilfe handelt.
  • Außerdem müssen die Braunkohlekonzerne in Deutschland nur geringe Energiesteuern entrichten. Dies kritisiert das Umweltbundesamt seit langer Zeit. Die EU-Kommission kritisiert das ebenfalls. Das FÖS berichtet: Im Jahr 2022 habe die Industrie 817 Millionen Euro Abgaben eingespart.

(Quelle: DER SPIEGEL Nr. 30, 22.07.2023, S.63)

„Verkehrswende, alternative Energieformen, Plastikvermeidung – ja, Deutschland hält sich für nachhaltig. Die Klimakrise ist allgegenwärtig und nahezu alle sind sich einig, dass man handeln muss. Doch wir Deutschen machen es uns zu einfach. Denn: Wir versagen in Sachen Nachhaltigkeit auf ganzer Linie…

Wir wollen Nachhaltigkeit, aber auch in den Urlaub fliegen. Wir wollen Nachhaltigkeit, aber nicht auf Fleisch verzichten. Wir wollen Nachhaltigkeit, aber nur, wenn es der Wirtschaft nicht schadet. Wir wollen Nachhaltigkeit, aber können nicht ohne neues Smartphone. Wir sind vor allem eines: scheinheilig.“

(Quelle: Kommentar von Miriam Keilbach; Segeberger Zeitung, 03.08.2023, S. 2)