„Die Dokumentarfilmerin Lourdes Picareta begleitet Männer und Frauen rund um den Globus bei ihrem täglichen Kampf gegen das Artensterben. Ihre Botschaft: Man kann schon etwas gegen das weltweite Artensterben tun. Nur einfach wird das nicht.“
(19.04.2022, verfügbar bis 19.05.2022, ca. 1 Std. 30 Min.)
Ausdünstungen können in sonnigen Gegenden sogar die des Autoverkehrs übertreffen
„… Der Asphalt auf unseren Straßen setzt mehr Luftschadstoffe frei als landläufig angenommen. Denn vor allem bei Wärme und Sonneneinstrahlung dünstet die dunkle Masse beträchtliche Mengen an flüchtigen Kohlenwasserstoffen aus… Die aus diesen Emissionen gebildeten organischen Schwebstoffe können in sonnigen Gegenden sogar die Emissionen des Autoverkehrs übertreffen, wie die Forscher im Fachmagazin „Science Advances“ berichten…“ (Peeyush Khare et al., Yale University, USA).
.Die Forscher stellten fest:
Die Ausdünstung organischer Schadstoffe aus dem Asphalt bei einem Temperaturanstieg von 40 auf 60 Grad Celsius ist doppelt so hoch.
Bei noch stärkerer Erwärmung erhöhte sich die Gesamtemission im Durchschnitt um 70 Prozent je 20 Grad Temperaturanstieg.
Auch die Bildung von Ultrafeinstaub erhöhte sich.
Tests ergaben, dass allein eine starke UV-Strahlung zu einem rund 300-prozentigen Anstieg der Gesamtemission führen kann.
„Laut den Forschern entstehen rund 70 bis 86 Prozent der sekundären organischen Aerosole in Los Angeles nicht durch die Verbrennung fossiler Energien, sondern durch andere Quellen, wie beispielsweise Asphalt. Anhand historischer Fallstudien schlussfolgern sie, dass die potenzielle jährliche Produktion sekundärer organischer Aerosole aus Asphaltemissionen in Südkalifornien die der Benzin- und Dieselkraftfahrzeuge übersteigt.“
Könnte man so erklären, dass es nach provisorischen Ausbesserungsarbeiten mit Asphaltgranulat durch den Bauhof Wahlstedt auf den unbefestigten Fahrbahnen am Streem und Umgebung regelmäßig bei Sonnenschein so unangenehm nach Asphalt stinkt?
„…Es reicht aber nicht, die Stadt muss weiter wachsen, wachsen, immer weiter wachsen! Dass Land aber nicht weiterwächst, scheint die Verantwortlichen nicht zu interessieren. Und dass Wasser Flächen benötigt, um für die Neubildung von Grundwasser zu versickern, ebenfalls nicht. Und dass wir die Vielfalt unserer Natur zum Überleben benötigen, ebenfalls nicht. Hoffentlich begreifen die Verantwortlichen bald, dass man Geld nicht essen kann…“
(Aus einem Leserbrief des Lesers Hans Georg Wasmus über Bad Bramstedt an die Segeberger Zeitung, 13.04.2022, S. 27)
„10.000 Tierarten leben mit oder von den Gräsern und Blüten unserer Wiesen. Aber viele sind stark gefährdet. Die industrialisierte Landwirtschaft hat viele heimische Weiden negativ verändert… Alles was so krabbelt, flattert, sich verpuppt, Blüten schnabuliert, schreit oder singt, wurde für das Filmprojekt von der Kameralinse eingefangen. Die Bedeutung von Artenvielfalt wird in spannenden Naturszenen erklärt…“
Kennen Sie diese Lebewesen? Steirische Fanghaft, Wanstschrecke, Osterluzeifalter, Rotbeiniger Erdbock,Wachtelkönig,Tapezierspinne?
Die Wiesen der Steiermark sind natürlich nicht vergleichbar mit Wahlstedter Grünland, das zugunsten von Wohn-, Gewerbe- und Industriebebauung vernichtet werden soll.
Aber dort wie hier hinterlassen Klimawandel und Flächenfraß ihre Spuren. Auch bei uns gibt es komplexe Wiesenlebensgemeinschaften. Auch hier regieren die Naturgesetze - mit allen Konsequenzen für die Zukunft unseres Planeten.
In der aktuellen Fachzeitschrift „Nature Rewiews Earth and Environment“ berichtet die Biologin Melanie Bergmann (Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven, AWI) über die Vermüllung der Arktis durch Kunststoffe:
Die Arktis ist inzwischen ähnlich stark vom Plastikmüll betroffen wie andere Gebiete der Erde.
Man findet hohe Konzentrationen von Mikroplastik am Meeresboden, im Wasser, an Stränden, in Eis und Schnee.
Dies habe weitreichende Folgen für Lebewesen und Auswirkungen auf das Wetter und Klimageschehen.
Das AWI-Team hatte gemeinsam mit Forschenden aus Norwegen, Kanada und den Niederlanden Studien zum Plastikeintrag in der Arktis ausgewertet und zusammengefasst.
Demnach gelangen jährlich 19 bis zu 23 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Gewässer der Erde. Dies entspricht nach Aussage des Instituts rund zwei LKW-Ladungen pro Minute. Der Abfall reichert sich in den Ozeanen an und zerfällt allmählich in immer kleinere Teilchen. Bis zum Jahr 2045 werde sich die Plastikproduktion der Welt vermutlich verdoppeln.
Der Großteil des Mülls im europäischen Teil der Arktis stammt aus der Fischerei. Meeresströmungen tragen zum weiteren Zustrom aus anderen Regionen bei.
Ferner könnte die zunehmende Vermüllung negative Auswirkungen auf das Weltklima zur Folge haben. Studien liefern „…Indizien dafür, dass eigeschlossenes Mikroplastik die Eigenschaften von Meereis und Schnee verändert“ (Melanie Bergmann). Dunkle Partikel im Eis könnten dazu führen, dass mehr Sonnenlicht absorbiert wird und das Eis schneller schmilzt, was wiederum die globale Erwärmung verstärke. Außerdem bildeten Plastikteilchen in der Atmosphäre Kondensationskerne für Wolken und Regen, wodurch langfristig das Wetter und das Klima beeinflusst werden können.
Die Arktis erhitze sich aufgrund des Klimawandels dreimal schneller als der Rest der Welt.
„Indien gehört zu den größten Schuhproduzenten weltweit. 2,6 Milliarden Paare sind es pro Jahr. Auch viele deutsche Markenhersteller lassen hier ihre Kollektionen fertigen… Die Lieferketten sind oft undurchsichtig, Einblicke in die Produktionsbedingungen unerwünscht. Denn die Arbeit ist gefährlich, mit fatalen gesundheitlichen Folgen. Ein Film über den wahren Preis unseres Schuhwerks…“
Der Wiedehopf, ein unverwechselbarer Zeitgenosse, wurde zum Vogel des Jahres 2022 nominiert.
„Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der bringt der Braut nen Blumentopf. Fiderallala, fiderallala, fiderallalalala.“
Viele Menschen kennen ihn nur aus dem Lied von der Vogelhochzeit, haben ihn aber noch nie zu Gesicht bekommen, weil er selten geworden ist. Umso bedeutsamer sind Initiativen, die diesem prächtigen Vogel neue Lebensräume erschließen - wie z.B. in Ostbrandenburg (Altranft-Sonnenburg).
Bemerkenswert ist die in der Vogelwelt einzigartige Geheimwaffe der Küken und der Weibchen des Wiedehopfs. Mit dem Bürzel können sie Angreifer mit Hilfe eines stinkenden Sekrets abwehren, das sie notfalls mehrfach bis zu einem Meter weit versprühen.
Ausführliche Informationen mit schönen Fotos des Vogels findet man im Frühjahrsheft 2022 von Naturschutz heute (NABU), S. 8 – 15.
Mit vielen Pestiziden belastet sind auch Insekten, die in Naturschutzgebieten leben. Das beweist eine neue Studie des NABU (Quelle: Naturschutz heute, Frühjahr 2022, S. 18).
In dem Projekt DINA (Diversity of Insects in Nature protected Areas) wurde über zwei Jahre die Insektenvielfalt in 21 Naturschutzgebieten dokumentiert. Man beschränkte sich hierbei auf Daten aus Mai und August 2020, also Monate, in denen normalerweise keine Pestizide ausgebracht werden.
Aber: Durchschnittlich belasteten 16 Pestizide die Insekten - trotz des hohen Schutzstatus der Gebiete.
Laut Studie nehmen die Insekten die Schadstoffe auf landwirtschaftlich genutzten Flächen im Umkreis von zwei Kilometern auf. Sie haben jedoch oft einen Flugradius, der die größtenteils kleinflächigen Naturschutzgebiete überschreitet. Hinzu kommt, dass die meisten Schutzgebiete oft konventionell land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden.
„Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Forderungen des NABU, den Pestizideinsatz deutlich zu reduzieren….“
„Die Doku beruht auf exklusiven Recherchen, die in den gleichnamigen Fernsehfilm eingeflossen sind… Jahrelang hat ein internationaler Getränkekonzern sich bemüht, für seine Abfüllanlage bei Lüneburg ein großes Grundwasserreservoir zu erschließen. Das Wasser liegt so tief, dass der Konzern und die zuständigen Behörden davon ausgehen, dass die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung nicht angegriffen wird… Daniel Harrich geht mit Hilfe von Wissenschaftlern der Frage nach, wie kritisch die Lage durch das geplante Abpumpen der Wasservorräte tatsächlich werden könnte…
…Der Fall zeigt, was uns allen bevorsteht, wenn es zunehmend Verteilungskämpfe um die knapper werdenden Grundwasservorräte gibt."