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In vielen Teilen der Welt ist der sogenannte Europäische Aal beheimatet. Heute ist er vom Aussterben bedroht. Früher hat er in Schleswig-Holstein die Binnengewässer dicht besiedelt. Aber durch Staudämme, Sperrwerke, Wehre, Schöpfwerke, Flurbereinigungen und Flussbegradigungen sind viele Wasserwege für Aale unpassierbar geworden.

Inzwischen steht es schlecht um die Überlebenschancen der Aale.

Professor Heinrich Hanel, Biologe (Christian-Albrechts-Universität Kiel/ Thünen-Institut für Fischerei-Ökologie Bremerhaven) und Fischereimeister:

„Im Vergleich zu den 1960er und 1970er Jahren ist die Nachwuchsproduktion…bei den Glasaalen an den europäischen Küsten um etwa 95 bis 99 Prozent zurückgegangen…Ein derartiger Bestandseinbruch…ist absolut ungewöhnlich und gibt Anlass zur Sorge.“

Neben den eingangs genannten Einschränkungen der Lebensbedingungen bedrohen weitere Faktoren das Überleben der Aale. Die Schadstoffbelastungen der Binnen- und Küstengewässer habe stark zugenommen. Aale könnten bis zu 80 Jahre alt werden. Sie reichern im Laufe des Lebens und wegen ihres hohen Fettgehalts viele Schadstoffe im Körper an, wodurch sie vermutlich nicht mehr erfolgreich ablaichen können. Hinzu kämen Parasitenbefall und intensive Befischung.

Leider ist es Wissenschaftlern bisher nicht gelungen, Aale zu züchten, um so die Art zu erhalten. Stattdessen werden junge Aale gefangen und in anderen Gebieten Schleswig-Holsteins und Europas wieder ausgesetzt, um die starke Befischung auszugleichen. Professor Hanel: „Diese Praxis als Schutzmaßnahme zu verkaufen, ist grotesk.“

Der Internationale Rat für Meeresforschung habe den politischen Entscheidungsträgern einen vollständigen Fangstopp nahegelegt; ferner müssten ursprünglich wichtige Lebensräume des Aals wieder hergestellt werden, um sein Überleben zu sichern.  

(Quelle: SZ, 30.05.2022, S. 11; Wikipedia)

Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Aal

„Der neue Einsatz von Hannes Jaenicke dreht sich um das Schwein - ohne Schockbilder. Der Schauspieler und Umweltschützer zeigt vor allem, wie intelligent und liebenswert Schweine sind.

Hannes Jaenicke legt auch die Entwicklung eines erschreckend effizienten Systems offen, das Deutschland zum größten Schweinefleisch-Erzeuger Europas aufsteigen ließ. Ein System, in dem Tiere, Menschen und Umwelt die Leidtragenden sind. Ein System, das an seine Grenzen gestoßen ist. Wie schaffen wir den Ausstieg?“

(31.05.2022, 43 Min., verfügbar bis 31.05.2032)

https://www.zdf.de/dokumentation/dokumentation-sonstige/hannes-jaenicke-im-einsatz-fuer-das-schwein-102.html

„Wir müssen den Umgang mit Nutztieren überdenken.“ (Hannes Jaenicke)

Unser Kommentar: Anderer Umgang mit Nutztieren bedeutet auch mehr Umweltschutz und Klimaschutz.

Sonnenblumen

Die am 23.05.2022 neu erschienene Rote Liste des LLUR verrät nichts Gutes.

Die zur Zeit in Schleswig-Holstein vorkommenden 2324 Schmetterlingsarten schwinden weiter dahin.  Wurden vor 12 Jahren schon 38 Prozent der Großschmetterlinge als gefährdet eingestuft, so sind es heute bereits 44 Prozent, ermittelte der Experte Detlef Kolligs. Bei der Gruppe der Tagfalter sind es sogar 65 Prozent der Arten. Fünf Arten gelten jetzt als neu ausgestorben. Die Gründe für diese „wahnsinnig hohe Gefährdungslage“, so Kolligs, sind vielfältig:

  1. Intensive Landwirtschaft führt zu störenden Nährstoffbelastungen.
  2. Durch die Luft und das Wasser gelangt Stickstoff (Abgase, Landwirtschaft) in den Boden.
  3. Durch diese Einflüsse verlieren viele Falter ihre geeigneten nährstoffarmen Lebensräume.
  4. Eine große Gefahr stellen Insektizide dar, die sich in Wirtspflanzen anreichern und so Insekten schädigen.
  5. Schutzgebiete als Überlebensraum sind oft zu klein bemessen.
  6. Voranschreitende Dezimierung der ursprünglichen  Landschaft durch Monokulturen und Bebauung vernichtet wertvollen Lebensraum.
  7. Zunehmende Lichtverschmutzung führt zu erheblichem Rückgang der Population, da 95 Prozent der Arten Nachtfalter sind. Sie umkreisen ungeeignete Lichtquellen und verbrennen oder sterben den Erschöpfungstod, wenn sie nicht vorher gefressen werden.
  8. Mangel an Nahrung in der industriell ausgerichteten Landwirtschaft.

Wie können Gartenbesitzer, Kommunen und Landwirte etwas zum Überleben dieser wunderbaren Tiere beitragen?

Durch Anpflanzen heimischer Arten, Verzicht auf Gifte, Dünger und beleuchtete Gärten, Anlegen naturnaher Gärten, Blühstreifen auf Äckern, Straßenbegleitgrün.

Bräunling auf Efeu

Diese und viele weitere Informationen unter

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LLUR/Presse/Pressemeldungen/2022/0522/LLUR_220523_schmetterlinge.html

Tagpfauenauge auf Dost

Kürzlich erreichten uns empörte Berichte über Beobachtungen an der Ecke Dorfstraße/Streemweg. Es wurde behauptet, dass dort ein alter, aber gesunder Baumriese gefällt worden sei. Klar schien dabei nicht zu sein, ob es sich um öffentlichen Grund und Boden oder ein Privatgrundstück handele. Unstrittig ist aber, dass – aus Gründen des Naturschutzes - zu dieser Jahreszeit keine Bäume gefällt werden dürfen. Es gibt jedoch Ausnahmen wie z.B. den Fall einer Gefahrenabwehr.

 Wir empfahlen, den Vorgang dem Ordnungsamt bzw. der Polizei zu melden.

Bericht in den Greenpeace Nachrichten (2/22, Mai – Juli 2022), S. 17, zu aktuellen Studien:

  • Klimaziele im Verkehr lassen sich nur mit einem deutlich schnelleren Umstieg auf E-Mobilität erreichen: act.gp/3Awu7pE
  • Katastrophale Auswirkungen durch Plünderung der Meere; Tintenfischfänge haben sich seit 1950 mehr als verzehnfacht: act.gp/Greepeace-Tintenfisch-Report (engl.)
  • 10-Punkte-Plan zur kurzfristigen Verringerung von Ölimporten: act.gp/3ITVxsN
  • Höhere EU-Emissionsgrenzwerte für Autos könnten den CO2-Ausstoß drastisch senken: act.gp/3CBs2tq

Mehr unter:

https://presseportal.greenpeace.de/archive/press_release

Interessante Lektüre zu Problemen der Gegenwart und Zukunft.

Notruf aus Amphibistan, Region Wahlstedt

„Mit etwas Beharrlichkeit lässt sich Erstaunliches erreichen.“

(Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan)

Vor acht Jahren begann Hamburg eine Strategie zur Dachbegrünung, die sich inzwischen als erfolgreich erwiesen hat.

 Ziel: Begrünung der Dächer von 70 Prozent der Neubauten und aller für die Sanierung geeigneten Dächer.

Ergebnis: Aktuell gibt es hier rund 203 Hektar begrünte Dächer auf Wohnbauten (39%), im Industrie- und Gewerbebau (35%) und bei sonstigen Gebäuden wie Schulen (26%).

So ist in diesem Bereich eine erstaunliche Artenvielfalt entstanden. Das hat ein Monitoring-Auftrag der Umweltbehörde ergeben (Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften; Universität Hamburg). 235 Käferarten wurden entdeckt, auch seltene Exemplare, sogar mehrere Käfer, die auf der Roten Liste stehen und in der Stadt sehr selten vorkommen. Bereits 2020 zählte man 873 Individuen aus 103 Arten, 2021 schon 3211 Individuen aus 209 Arten auf den untersuchten Dächern.

Umweltsenator Kerstan teilt mit, dass die günstige Wirkung des Projekts auf Artenvielfalt, Wasser und Luft langfristig spürbar werde. Klimaanpassung sei bei langfristiger und kluger Planung machbar. „Wir haben uns fest vorgenommen: In allen neuen Hamburger Bebauungsplänen sind Gründächer die Regel.“

Lilienkäfer

(Quelle: Lübecker Nachrichten, 10.05.2022, S. 16)

„Ahnungsvolle Düfte“ streiften wieder einmal das Land im Wonnemonat Mai 2022. So auch heute. Verbranntes Kunststoffmaterial in Wahlstedt? Schon früher ein Erlebnis besonderer Art. Erklärungsversuche aus Bürgermund:

* „Handelt es sich hier eventuell um thermische Verwertung von Plastik in einem Werk?“

* „Sind das womöglich Emissionen des Asphaltmischwerks?“

* „Riecht vielleicht der Methanschlupf des Blockheizkraftwerkes wie geschmolzenes Plastik?“

* „Ist ein kunststoffverarbeitender Betrieb der Verursacher?“

* „Wird da vielleicht mit Kunststoff verunreinigtes Recyclingglas eingeschmolzen?“

Eine seinerzeit eigens angereiste Geruchsexpertin des LLUR vermutete, es könne sich um Düfte aus einer Kaffeerösterei im Industriegebiet handeln.

Zuschrift eines Bürgers, der es genau zu wissen glaubte, an die Bürgerinitiative “Bürgerprotest Asphaltmischwerk Wahlstedt“:

„Wartet noch einige Tage ab, bis die Ardagh Glashütte ihren sogenannten Vorwärmer in Betrieb nimmt bzw. in den vollkontinuierlichen Produktionsablauf einbezieht. Funktionsbedingt werden durch diesen Erwärmungsprozess Gase und Gerüche freigesetzt, welche über den Fabrikschornstein der Umwelt zugeführt werden. Auch dieser Dunst wird nicht nur im näheren Umfeld des Verursachers wahrnehmbar sein, sondern je nach Windrichtung und -stärke entferntere Stadtteile belästigen. Die Anlage war 2020 schon einmal in Betrieb und als Betroffener kenne ich den aus der Glasaufbereitung resultierenden “Gestank“ nur zu gut.

Ein Hinweis im gleichen Jahr beim Kreis Segeberg / LLUR mit der Bitte um Überprüfung brachte kein Ergebnis, weil coronabedingt ein Außendienst nicht stattfinden konnte. Parallel dazu wurde die Anlage im gleichen Jahr außer Betrieb gesetzt, weil ein betriebsbedingter Produktionsablauf den Einsatz nicht erforderte.

Nun zum Wiederanlauf beider Anlagen im Frühjahr wünsche ich mir und allen Mitbürgern Anlagen ohne Dreck und Dunst.“

Wir meinen: Diese Angelegenheit verlangt nach Klärung.

 „Der perfekte rote Apfel – mit Giftrückständen. Er steht fürs Dilemma der Lebensmittelproduktion. Wie gefährlich sind Pestizide? Wurden bei der Zulassung Fehler gemacht?“

 (52 Min., verfügbar bis 04.06.2022)

https://www.3sat.de/wissen/wissen-in-3sat/der-pestizid-poker-102.html

Aufmerksame Leser übermittelten uns gestern diesen Beitrag aus dem Online-Medium Wahlstedter Klönschnack:

„… Seit einiger Zeit ist fast täglich, auch an den Wochenenden, ein beißender, schwefelartiger Geruch in vielen Bereichen Wahlstedts wahrnehmbar, teils bis nach Fahrenkrug. Weiß jemand, was es ist und woher es kommen könnte? Und nein, es kommt nicht vom Asphaltmischwerk. Ich möchte gern die Gewissheit haben, dass dieser Gestank unbedenklich ist, mal unabhängig davon, dass man draußen im Garten nicht sitzen mag!“

UNSER KOMMENTAR:

Nach unseren Informationen ruhten bis gestern die Arbeiten im Asphaltmischwerk und in der Kiesgrube.

Wir empfehlen weiterhin regelmäßige Meldungen an unser Immissionskataster, das zeitweise auch vom LLUR (Landesumweltamt) gelesen wird.