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  • Bahnbrechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts

„Aus Sicht des Bundesverfassungsgerichts greift das Klimaschutzgesetz von 2019 zu kurz. Es fehlten ausreichende Vorgaben für die Emissionsminderung ab 2031, erklärten die Richter…

…Die Richter verpflichteten den Gesetzgeber nun, bis Ende 2022 die Minderungsziele der Treibhausgasemissionen ab 2031 besser zu regeln…

Geklagt hatten vor allem junge Menschen, die dabei von mehreren Umweltverbänden unterstützt wurden…“

„ …Dieses Urteil ist eine schallende Ohrfeige in die Gesichter derjenigen, die immer noch versuchen zu argumentieren, den Klimawandel gebe es nicht."

Mehr: (Video: Tagesschau, 29.04.2021; 01:29 Min)

https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-856657.html

"Die Folgen des Klimawandels machen vor allem den Kommunen zu schaffen. Dabei ist jede Kommune anders betroffen. Eine Stadt erlebt immer häufiger Hochwasser, eine andere Gemeinde kämpft mit Wasserknappheit, und in der dritten leiden ältere Menschen unter der Hitze der Großstadt. Jede dieser Kommunen soll künftig die Klimaanpassung umsetzen, die zu ihr passt.

Daher sorge ich noch vor der Sommerpause für bessere Beratung und bessere Förderung. Kommunen profitieren doppelt, denn klimaangepasste Städte und Landkreise sind lebenswert: Begrünte Dächer und Gebäudefassaden, Wasserflächen und verschattete Plätze lindern Hitze, bereichern die Vielfalt in der Stadt und steigern die Aufenthaltsqualität. Anpassung sichert die ökonomischen Grundlagen und ist ein Mehrwert für die Lebensqualität der gesamten Gesellschaft."

Bundesumweltministerin Svenja Schulze am 22.03.2021, Pressemitteilung

Neue Strategien gegen Hitze, Dürre und Hochwasser für Städte, Landkreise und Gemeinden

„…Die Bundesumweltministerin und die Präsidenten der kommunalen Spitzenverbände haben heute einen schnell wirksamen Drei-Punkte-Plan zur Anpassung an den Klimawandel vereinbart. Die wesentlichen Elemente sind erstens ein bundesweites Beratungszentrum für Städte, Landkreise und Gemeinden, das bis zum Sommer 2021 seine Arbeit aufnehmen wird...

Ralph Spiegler, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebunds und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm:

>>  Die Anpassung an den Klimawandel stellt Kommunen vor besondere Herausforderungen. Hitze und Dürre, aber auch Starkregenereignisse und Hochwasser erfordern eine klare Strategie. Für Kommunen zahlt sich daher eine klimagerechte Stadtentwicklung, die insbesondere mehr Freiflächen, eine energieeffiziente Bauweise, erneuerbare Energienund eine klimagerechte Mobilität umfasst, aus. Wir brauchen zudem mehr "Grün und Blau" in unseren Städten und Gemeinden. Um diese Herausforderungen zu meistern, bedarf es einer finanziellen Unterstützung von Maßnahmen sowie einem engen Zusammenwirken von Bund, Länder und Kommunen. << …“

Mehr:

https://www.bmu.de/pressemitteilung/svenja-schulze-und-kommunale-spitzenverbaende-vereinbaren-drei-punkte-plan-fuer-klimaanpassung-in-komm/

Unser Kommentar:

Ihr Wort in die Ohren vieler Wahlstedter Kommunalpolitiker, Frau Umweltministerin Schulze!

Das große Insektensterben – Was können wir tun?

2017 beunruhigte die Öffentlichkeit eine Studie ehrenamtlich arbeitender Insektenfreunde, die seit Jahrzehnten das Insektensterben dokumentieren. Die Forscher mahnten an, dass 75 Prozent der Insekten in weiten Bereichen Nordrhein-Westfalens verschwunden seien. Eine fatale Entwicklung, denn die Insekten bestäuben nicht nur unsere Kultur- und Nutzpflanzen, sie sind auch wichtiger Bestandteil der Nahrungskette im Ökosystem…

Mehr: (ca. 60 Min., verfügbar bis 09.04.2026)

https://www.planet-wissen.de/video-das-grosse-insektensterben--was-koennen-wir-tun-100.html

A) Böden im Burnout – wie Chemie Bienen und Äcker bedroht

Sandige Krume (Mais 2019)

„In unserer auf Massenerträge ausgelegten Agrarwirtschaft wird der Boden nicht nur beackert, sondern auch ausgelaugt. Wie wirken Überdüngung und Pestizide auf die Umwelt und den Menschen?...

Fruchtbare Äcker sind ein sehr kostbares Gut – und lebenswichtig für unsere Ernährung. Der Einsatz von zu viel Chemie ist katastrophal. Pestizide sorgen für Artensterben, kontaminieren Böden und töten Mikroorganismen ab, die wichtig sind für den gesunden Humusaufbau…“

Mehr:  (44 min., verfügbar bis 08.04.2026)

https://www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/210408-boedenburnout-wido-100.html

B) Lebensraum Boden

Grabwespe, Familie der Solitärwespen (ca. 250 Arten)

„Wenige Zentimeter unter unseren Füßen liegt ein verborgenes Universum: der Boden. Wir brauchen diese fragile Welt zum Überleben. Dennoch sind wir im Begriff, sie nachhaltig zu zerstören…

…Es ist eine dünne Schicht, die unseren Planeten umgibt, doch in ihr existieren mehr Lebewesen, als es Menschen gibt. Der tiefste Teil dieser Schicht brauchte eine Million Jahre, um zu entstehen. Der obere, der uns ernährt und das Klima reguliert, Jahrhunderte..“.

Mehr:  (58 Min., verfügbar bis 08.04.2026)

https://www.3sat.de/wissen/scobel/scobel--schutz-fuer-das-oekosystem-boden-100.html

Pressemitteilung Nr. 26/2021 vom 24. Feb 2021

Die Bundeswaldministerin Julia Klöckner hat heute die Waldzustandserhebung 2020 des Bundesministeriums vorgestellt. Der Bericht zeigt: Die vergangenen drei Dürrejahre, der massive Borkenkäferbefall, Stürme und vermehrte Waldbrände haben in den Wäldern langfristig massive Schäden angerichtet. Die jetzigen Ergebnisse gehören zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984, die meisten Bäume haben lichte Kronen…“ 

„…Noch nie waren so viele Erhebungs-Bäume abgestorben wie 2020.

Vier von fünf Bäumen haben lichte Kronen, konkret:

  • 79 Prozent der Fichten.
  • 80 Prozent der Kiefern.
  • 80 Prozent der Eichen.
  • 89 Prozent der Buchen.

37 Prozent aller Bäume weisen deutliche Verlichtungen auf

  • Das heißt: Bei diesen Bäumen sind mindestens 26 Prozent der Blätter oder Nadeln vorzeitig abgefallen…“

Mehr: Pressemitteilung Nr. 26/2021 vom 24. Feb 2021

https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/26-waldzustandsbericht-2020.html

Mehr:

Waldzustandsbericht 2020 zum Herunterladen

Deutschland verfehlt Naturschutz-Ziel

"Mehr als zehn Jahre nach Ablauf der Frist erfüllt Deutschland die EU-Vorgaben zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen noch immer nicht.

Deshalb verklagt die EU-Kommission Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof.

Den Plan der sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verfolgt auch die Nationale Biodiversitätsstrategie von 2007, wonach zwei Prozent der Landesfläche als Wildnis der Natur überlassen werden sollen.

Auch daran scheitert Deutschland: Mit 0,6 Prozent ist das Ziel nicht mal zu einem Drittel erfüllt."

Mehr: (7 min; verfügbar bis 26.02.2022)

https://www.zdf.de/politik/frontal-21/naturschutz-zu-wenig-wildnis-100.html

14 EU-Verfahren gegen Deutschland – wegen nicht eingehaltener Umweltrichtlinien

..."Es geht um die Luftbelastung und um Lärm, aber auch um Abfall und Verpackungsmüll: Gegen Deutschland laufen aktuell drei EU-Umweltverfahren mehr als vor einem Jahr.

Gegen Deutschland laufen aktuell 14 EU-Verfahren im Bereich der Umweltpolitik, weil Richtlinien aus Brüssel nicht pünktlich oder nicht ordnungsgemäß umgesetzt wurden…

…Die naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Steffi Lemke, sagte, Deutschland verletze »permanent« europäisches Natur- und Umweltrecht. »Die Bundesregierung zeigt damit, dass sie den Schutz unseres Bodens, Wassers, der Luft und der Biodiversität nicht ernst nimmt. Sie ist aufgefordert, dem Umwelt- und Naturschutz endlich Priorität einzuräumen. «

(DER SPIEGEL, 31.12.2020)

Mehr:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/umweltschutz-14-eu-verfahren-gegen-deutschland-im-umweltbereich-a-d8001cc2-62b8-47b6-94ee-9be9da731502

Aktuelle Übersicht der Europäischen Kommission:

https://ec.europa.eu/atwork/applying-eu-law/infringements-proceedings/infringement_decisions/index.cfm?lang_code=EN&typeOfSearch=true&active_only=1&noncom=0&r_dossier=&decision_date_from=&decision_date_to=&EM=DE&DG=ENVI&title=&submit=Search

AKTUELLE PRESSEMITTEILUNG DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION:

Naturschutz: Kommission beschließt, DEUTSCHLAND vor demEuropäischen Gerichtshof wegen mangelhafter Umsetzung der Habitat- Richtlinie zu verklagen

"Brüssel, 18. Februar 2021

Die Kommission hat heute beschlossen, Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof zu verklagen, weil das Land seine Verpflichtungen im Rahmen der Habitat-Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Richtlinie 92/43/EWG) nicht eingehalten hat.

Gemäß der Richtlinie müssen die Mitgliedstaaten besondere Schutzgebiete ausweisen und gebietsspezifische Erhaltungsziele sowie entsprechende Erhaltungsmaßnahmen festlegen, um einen günstigen Erhaltungszustand der dortigen Arten und Lebensräume zu erhalten oder wiederherzustellen. Sowohl im europäischen Grünen Deal als auch in der EU-Biodiversitätsstrategie wird darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, dass die EU dem Verlust anbiologischer Vielfalt Einhalt gebietet, indem sie die Biodiversität schützt und wiederherstellt. Die Frist für die Vollendung der notwendigen Maßnahmen für alle Gebiete in Deutschland ist in einigen Fällen vor mehr als zehn Jahren abgelaufen. Die Kommission übermittelte 2015 ein Aufforderungsschreiben. Nach eingehender Diskussion mit den deutschen Behörden übermittelte sie im Jahr 2019 ein ergänzendes Aufforderungsschreiben, gefolgt von einer mit Gründen versehenen Stellungnahme im Februar 2020. Den jüngsten Informationen der Behörden zufolge hat Deutschland eine bedeutende Anzahl von Gebieten immer noch nicht als besondere Schutzgebiete ausgewiesen.

Außerdem ist die Kommission der Auffassung, dass die für die einzelnen Gebiete in Deutschland festgelegten Erhaltungsziele nicht hinreichend quantifiziert und messbar sind und dass sie keine ausreichende Berichterstattung ermöglichen.

Schließlich geht die Kommission davon aus, dass es in allen Bundesländern und auf Bundesebene allgemeine und anhaltende Praxis war, für alle 4606 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung keine hinreichend detaillierten und quantifizierten Erhaltungsziele festzulegen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Qualität und Wirksamkeit der zu ergriffenen Erhaltungsmaßnahmen.

Daher verklagt die Kommission Deutschland vor dem Gerichtshof der Europäischen Union.

Hintergrund

Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, ihre gemäß der Habitat-Richtlinie festgelegten Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung rechtlich als besondere Schutzgebiete auszuweisen. Außerdem müssen die Mitgliedstaaten auf der Grundlage detaillierter gebietsspezifischer Erhaltungsziele Erhaltungsmaßnahmen für die geschützten Arten und Lebensraumtypen in diesen Gebieten festlegen. Die Kommission verfolgt mehrere Vertragsverletzungsverfahren, die die Ausweisung besonderer Schutzgebiete sowie die Festlegung von Erhaltungszielen und Erhaltungsmaßnahmen betreffen. Diese haben für die Kommission hohe Priorität, insbesondere im Hinblick auf die kürzlich angenommene EU-Biodiversitätsstrategie für 2030, mit der die Durchsetzung der bestehenden EU-Umweltvorschriften verbessert werden soll..."

 „ …Das Ozonloch über der Antarktis war Anfang Dezember so groß wie noch nie zu dieser Zeit. Es nahm eine Fläche von etwa 18 Millionen Quadratkilometern ein. Damit überragte es die Landfläche der gesamten Antarktis (etwa 14 Millionen Quadratkilometer) erheblich. Es handelt sich um das extremste Ausmaß für diese Jahreszeit in den letzten 41 Jahren.

...weiterlesen "Rie­si­ges Ozon­loch über dem Süd­pol"

„ …Das Jahr 2020 ist in Deutschland mit einer Jahresmitteltemperatur von 10, 4 Grad Celsius (°C) das zweitwärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881.

Geringfügig wärmer war nur das Jahr 2018 mit 10,5 °C gewesen. Auf den folgenden Plätzen liegen mit knappem Abstand 2019 und 2014 mit jeweils 10,3 °C. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des DWD: „Das sehr warme Jahr 2020 darf uns nicht kalt lassen. Die wissenschaftlichen Klimafakten des nationalen Wetterdienstes sind alarmierend. Klimaschutz ist das Gebot der Stunde. Wir müssen jetzt handeln."

Dies unterstrichen auch weitere Klimadaten des DWD: So seien hierzulande neun der zehn wärmsten Jahre im 21. Jahrhundert beobachtet worden, davon die vier wärmsten Jahre in der zurückliegenden Dekade 2011-2020. Diese Dekade war zugleich die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Kennzeichnend für das vergangene Jahr war zudem: 2020 war sehr sonnenscheinreich und das Dritte zu trockene Jahr in Folge…“

(Stand: 30.12.2020)

Mehr:

https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20201230_deutschlandwetter_jahr_2020_news.html?nn=16210

DIE KLIMAKRISE LÄSST SICH NICHT DURCH EINEN PIEKS HEILEN

„…Der stärkste  je in Deutschland an unserer Küste gemessene Wind war im Orkan Anatol, der am 3. Dezember 1999 mit 184 km/h in List auf der Insel Sylt registriert wurde. Der Zyklon Yasa, der vor einigen Tagen mit Böen bis zu 345 km/h über die Fidschi-Inseln hinwegzog, ist wohl der traurige Rekord, den wir durch unsere Lebensweise erzeugt haben…

 Ich bin nur einmal auf See in einen schweren Orkan geraten. Die Erfahrung brauche ich nie wieder. Wenn bei viel Wind große Hagelkörner dabei sind, wird es mehr als unangenehm. Fliegen aber Dachpfannen, Autos und Bäume immer öfter durch die Luft, wird der Planet unbewohnbar.

Es geht darum, die Erde für kommende Generationen lebenswert zu erhalten. Deshalb ist es nicht nur ein Skandal, dass fossile Industrien doppelt so viele Subventionen von der Politik bekommen wie die erneuerbaren Energien, sondern schon eine Tragödie. Verantwortungslos ist es allemal!“

Leserbrief von Knut Schröder, Heikendorf, Kapitän und Lotse a.D.

(Quelle: Segeberger Zeitung, 29.12.2020, S. 20)