Springe zum Inhalt

„Feinstaub verursacht Lungenerkrankungen, kann Herzinfarkte bedingen und zu Krebs führen. Nun haben Forschende aus den USA eine neue Feinstaubquelle identifiziert: Steigen im Sommer die Temperaturen, dann sondert Asphalt Gase ab, die in der Atmosphäre zu kleinsten Partikeln werden – je wärmer der Boden, desto größer die Luftverschmutzung...

…Im Sommer dürfte vor allem sekundärer Feinstaub die Luft verschmutzen, wie der Umweltchemiker Drew Gentner von der Yale University und sein Team in ihrer Studie zeigen, die soeben in Science Advances erschienen ist.

Asphalt dürfte dabei eine wichtige Quelle für jene Chemikalien sein, aus denen sekundärer Feinstaub entsteht. Im Sommer schwitzt der Asphalt diese organischen Verbindungen gewissermaßen aus…

…Diese Partikel werden nicht in die Luft befördert, sie entstehen dort erst und zwar, wenn bestimmte Gase in der Atmosphäre kondensieren. Die Ergebnisse von Gentner und seinen Kollegen zeigen, dass genau das passiert, wenn sich Asphalt in der Sommersonne erhitzt. Sie konnten zeigen, dass an der Südküste Kaliforniens mehr Feinstaub durch Asphalt in die Atmosphäre gelangt als durch die Verbrennungsmotoren von Autos oder Motorrädern im gesamten Straßenverkehr…

… Die Messungen zeigen, dass Asphalt ab 40 Grad Celsius Bodentemperatur größere Mengen solcher Vorläufergase ausstößt. Bei 60 Grad Celsius war die Menge bereits doppelt so groß. Das sind Bodentemperaturen, die im Sommer auch in Österreich leicht erreicht werden, denn der Belag ist im Schnitt doppelt so warm wie die Luft. In den Landeshauptstädten gab es im Sommer 2019 zwischen 19 und 36 Hitzetagen mit Lufttemperaturen über 30 Grad Celsius…“

 (Marlene Nowotny, Ö1-Wissenschaft, 3. September 2020, 14.13 Uhr)

Mehr:

Die Sendung PLUSMINUS (02.09.2020) zeigte einen interessanten Beitrag (7min) über kommunale Expansionsvorhaben.

Im Beitrag wird an mehreren Beispielen gezeigt, wie verschuldete, auf Gewerbesteuerzuwächse hoffende Kommunen erkennen müssen, dass ihre Anstrengungen scheitern, weil ein Großkonzern wie AMAZON die Gewerbesteuerpflicht elegant umschifft. Gleichzeitig aber könnten die Kommunen auf Folgekosten sitzen bleiben.

Kommentar am Schluss:

Ohne Transparenz bleiben den Kommunen am Ende nur Kosten.

Sehr sehenswert. Könnte auch Wahlstedt kalt erwischen. Besonders, wenn man bei Vorhabenplanung auf eine Kosten-Nutzen-Rechnung verzichtet.

Mehr:

https://www.ardmediathek.de/daserste/video/plusminus/wie-viel-steuern-bezahlt-amazon/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3BsdXNtaW51cy9hMDMyZjAwNi04OGI5LTQ2ZTQtYWFhMC00Njg3NTFjMzBlZDE/

Wahlstedt: Am Wendehammer des Wacholderwegs, nahe dem schmalen Fußweg zur Hans-Dall-Straße, wurden kürzlich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zwei stattliche alte Bäume rundherum derartig geschält und angesägt, dass sie diesen Angriff wahrscheinlich nicht überleben werden.

Wer hat solche Einfälle? In einer Zeit, in der jeder Baum gehegt und gepflegt werden sollte?

Welche Beweggründe treiben den/die Übeltäter an? Störende Beschattung oder Wurzelwerk, herabfallendes Laub, Zweige und Samen?

Wie viele Jahre müssen vergehen, bevor gleichwertiger Ersatz herangewachsen ist?

Um Hinweise aus der Bevölkerung wird gebeten.

Wir klagen an!

Baumfrevel am Wahlstedter Wacholderweg

In den vergangenen Jahren flogen sie noch regelmäßig durch unsere Gärten in Wahlstedt. In diesem Jahr hat mancher sie vermisst: Die Fledermäuse.

Mehr:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/batnight/index.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=200828+NABU-News

Vorschläge, in Wahlstedt naturnahes öffentliches Grün zu entwickeln, haben wir schon mehrfach unterbreitet – leider ohne großen Erfolg. Hier ein neuer Versuch.

Auf der Seite von NATURGARTEN e.V. können Kommunalpolitiker und interessierte Gartenbesitzer wertvolle Anregungen dazu finden. Hoffnungsschimmer: Wahlstedt hat einen Klimaschutz-Beauftragten bekommen, der auch für das städtische Bauamt arbeitet…

Wir empfehlen allen Interessierten sehenswerte Informationen mit schönen Bildern über verschiedene Bereiche zur Förderung biologischer Vielfalt:

https://www.naturgarten.org/filme.html

Samstag, 22. August 2020 – Ein vertrautes, schönes Schauspiel: Wieder einmal zogen Kraniche über Wahlstedt Richtung Süden. Auf den Flächen zwischen Flugplatz, Nordbahngleis, B 205 und Kieler Straße sind sie regelmäßig zu beobachten.

Wir hoffen, dass CORONA, die Klimakrise und andere Hürden uns zu Hilfe kommen werden beim Bemühen, vor unseren Toren die geplante Vernichtung wertvollen Grünlandes für industrielle Zwecke zu verhindern (Bebaungsplan Nr. 32). Die politische Umsetzung ist nicht auf Eis gelegt, sondern in mehrere Teiletappen gestreckt worden. Die seit langem angekündigte Neuauslegung der „geheilten“ Pläne lässt aber immer noch auf sich warten. Geschieht dies, können besorgte Bürger erneut dazu Stellung beziehen.

Dies sollte auch Wahlstedtern zu denken geben:
Anstieg der Durchschnittstemperaturen, riesige Brände in Regenwäldern, Kalifornien und Sibirien, auftauender Permafrostboden, zunehmende Wettereinflüsse durch Veränderungen des Jetstreams, Extremwetter (Dürren, Überflutungen, Stürme), unumkehrbares Abschmelzen von Gletschern in Gebirgen und an den Polen.

Zeiträume und Ausmaße der Veränderungen sind unklar. Sicher ist aber, dass zügig gehandelt werden muss, um einigermaßen glimpflich davonzukommen. Und wir alle müssen uns beteiligen.

Gleichzeitig jedoch gehen auch bei uns Flächenfraß und Flächenversiegelung von Grünland voran, ohne dass – wie vorgeschlagen – Straßenbegleitgrün und andere Ideen (Erhalt von Hecken, Verbot von Schottergärten, Zunahme von Stellplätzen, Erhalt biologischer Vielfalt…) umgesetzt werden. Alle müssen umdenken. Auch unsere kleine Welt Wahlstedt liegt nicht auf einem anderen Planeten.

Nach uns die Sintflut?

______________________________________________________________________________

Am 22.08.2020 war jedenfalls Gelegenheit, nachzudenken über den „Erdüberlastungstag“ des Global Footprint Network.*

* „Das Global Footprint Network (GFN) ist eine Non-Profit-Organisation im Umweltbereich. Es ist als internationale Denkfabrik tätig und arbeitet mit dem ökologischen Fußabdruck, einem Buchhaltungssystem für natürliche Ressourcen, um fundierte politische Entscheidungen voranzutreiben. GFN arbeitet mit regionalen und nationalen Regierungen, Investoren und Meinungsführern zusammen, um zu bewirken, dass alle Menschen innerhalb der verfügbaren Ressourcen der Erde gut leben können… GFN berechnet und publiziert jedes Jahr den Tag, an dem rechnerisch die Jahresressourcen der Welt aufgebraucht sind. Diesen Tag hat sie Earth Overshoot Day genannt…“

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Global_Footprint_Network)

Moore und Wiesen spielen eine wichtige Rolle im Klimaschutz, weil sie CO2 binden

„ …Ohne Bedenken wurden in Deutschland die Moore zu 97 Prozent trockengelegt. Das rächt sich nun...

Hans Joosten aus Greifswald ist einer der führenden Wissenschaftler der Welt in Sachen Moor. Der Professor kämpft dafür, dass trockenes Land wieder vernässt wird. Um Moorbrände zu verhindern und aus Klimaschutzgründen, denn trockene Moore dünsten den Klimakiller Kohlendioxid in großem Umfang aus…

Ein Kompromiss in Sachen Klimaschutz und Landnutzung ist die Paludikultur, das Wirtschaften auf nassen Böden. Auch Torfproduzenten machen sich Gedanken, wie der Torf künftig ersetzt werden kann...“

Mehr erfahren:

(Do., 20.08.2020; 44 Minuten --- bis 27.08.2020)

https://www.br.de/mediathek/video/alpha-planet-moore-unser-torf-klimakiller-aus-dem-moor-av:5c926ae1cd813c001a256f80

Darum hat ihre Erhaltung bzw. Renaturierung große Bedeutung. Außerdem ist sie ein Motor der biologischen Vielfalt.

Hier ein Paradebeispel:

„Die Wiese – Ein Paradies nebenan“

(Verfügbar bis 26.08.2020)

https://www.arte.tv/de/videos/076600-000-A/die-wiese/

Beim Umschlag, Bunkern, Beschicken, Verarbeiten sowie Lagern von Schüttgut auf ungeschützten Freiflächen von Asphaltmischwerken wird u.a. viel Staub freigesetzt. Dieser wird durch Wind in alle Richtungen verteilt.

Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung (z.B. Mindestabstände, Einhausung, Absaugung, Filterung, Benässung, regelmäßige Überwachung) sind daher unabdingbar. Aus Kostengründen ist es aber naheliegend, umfangreiche Maßnahmen zu umgehen – auf Kosten unserer Gesundheit.

Für Leidtragende ist es schwer, Zusammenhänge zwischen Belastungen und Krankheitsbildern eindeutig nachzuweisen.

Überwachungsbehörden und gesetzliche Regelungen sollen dazu beitragen, Belastungen auf ein verträgliches Maß zu begrenzen.

Dr. Hermann Kruse, Toxikologe am Institut für Toxologie und Pharmakologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, zu Gefahren des Feinstaubs aus Emissionen von Asphaltmischwerken:

„…Wesentlich für die Beurteilung von Stäuben in der Luft ist, dass die Teilchengröße ein wesentliches Maß für deren Toxizität ist: je kleiner die Teilchen sind, umso besser gelangen sie in die Lungenbläschen, wo sie gut resorbiert werden. An den Staubpartikeln sind Schadstoffe wie z.B. Metalle und organische Verbindungen wie die PAK gebunden, sodass die Staubpartikel Vehikel für viele Luftschadstoffe sind. Erhöhte Staubbelastungen der Luft führen zu Reizungen des Atemtraktes, Verschlimmerung von vorhandenen Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma, Entzündungsreaktionen, Immunsystemschäden, Krebs und Mortalitätssteigerungen.

Der administrative Grenzwert von 40 µg/Kubikmeter ist nicht gesundheitsschützend, da sehr sorgfältige Großstudien gezeigt haben, dass erste gesundheitliche Beeinträchtigungen bei Staubkonzentrationen von >30 µg PM 10/Kubikmeter beginnen…“

(Aus einem Vortrag vom 08.11.2012; Quelle: Zeitung „Der Hammerschlag“, S. 1)

ERGÄNZENDE HINWEISE

  1. Einen guten Überblick über das Thema „Staub“ gibt ein Artikel von WIKIPEDIA:

https://de.wikipedia.org/wiki/Staub

  • Die WHO plant, die bisher geltenden Grenzwerte zur Luftbelastung zu verschärfen.

https://www.kn-online.de/Nachrichten/Wissen/WHO-Bericht-Mehr-als-90-Prozent-der-Kinder-atmen-verpestete-Luft-ein

Die WHO warnt vor den Folgen der weltweiten Luftverschmutzung. Diese habe Züge einer „globalen Gesundheitskrise“. Insbesondere Kinder und die Menschen in ärmeren Ländern seien gefährdet.

Schon häufiger hat diese Website über den Einfluss von Luftbelastungen auf unsere Gesundheit berichtet. Wahlstedter Bürger sind solchen Luftbelastungen auf Grund der Verkehrsinfrastruktur und relevanter Industriebetriebe wie dem Asphaltmischwerk ausgesetzt (siehe Immissionskataster).

„Der Einfluss der Luftverschmutzung entwickelt sich zu einem der heißesten Gebiete in der Alzheimerforschung…“

(George Perry, Neurobiologe an der UNIVERSITY OF TEXAS, San Antonio)

Sie wollen es genauer wissen?

Hier der Link zu einem Artikel vom 07.08.2020 über dieses Thema aus der Zeitschrift Spektrum des Wissens.

https://www.spektrum.de/news/wie-feinstaub-und-demenz-zusammenhaengen/1755464