„Wo es ihnen gut geht, geht es der Natur insgesamt gut. Trotzdem bleibt das fortschreitende Aussterben von Schmetterlingen weitgehend unbeachtet… Schmetterlingsforscher Andreas Segerer erklärt, wie wir Menschen vom Segen zum Fluch für Falter aller Art wurden. Und warum er die Folgen des Massensterbens für noch dramatischer hält als die Folgen des Klimawandels.“
Städte und Kommunen sind aufgerufen, an einer Neuauflage dieses Förderprogramms teilzunehmen. Durch ihre Teilnahme sollen sie befähigt werden, dem Klimawandel besser zu begegnen.
Dafür stellt das Bundesbauministerium 176 Millionen Euro zur Verfügung. Teilnehmer haben die Gelegenheit, sich bis zum 15. Oktober 2022 mit Projektideen dafür zu bewerben.
Förderungswürdige Projekte:
Begrünung oder Entsiegelung städtischer Flächen
Förderung der städtischen biologischen Vielfalt
Schaffen von Möglichkeiten, den Herausforderungen des Klimawandels entgegenzuwirken (Stürme, Starkregen, Hitze und Trockenheit)
„Sind Brandenburg und Berlin insbesondere von Dürre bedroht, bedrohen in Nordrhein-Westfalen und im Süden Deutschlands Überschwemmungen das Leben der Menschen und die Natur“, sagte Bundesbau- und Stadtentwicklungsministerin Geywitz. „Da wo gesundes Grün und Wasser ist, ist die Umgebung kühler. Parks und Grünanlagen sind auch deshalb lebenswichtig. Mit dem Bundesprogramm Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel fördern wir Städte und Gemeinden bei der Erhaltung und Entwicklung von Grün- und Freiflächen.“
Mit entsprechender personeller Ausstattung, auf Basis auszuweisender Flächen und mit teurer Gutachterhilfe hätte hier auch die Stadt Wahlstedt die Gelegenheit, ihren Klimabeitrag zu leisten. Wir Bürger würden unseren Politikern dafür danken.
Ob sich die geplante Bewerbung Wahlstedts personell, finanziell (20% Eigenanteil) und zeitlich (befristete Antragsfrist bis zum Herbst 2022) realisieren ließe, ist aber ungewiss (siehe auch die letzte Sitzung des Umweltausschusses).
Außerdem sehen wir einen eindeutigen Zielkonflikt zur geplanten ersatzlosen Aufhebung der Wahlstedter Bebauungspläne 6, 6A und 6C (vgl. Seite der Stadt Wahlstedt), welche künftigen Investoren alle Gestaltungsmöglichkeiten der Innenstadt in die Hände gibt, gezielte Einflussnahme der Lokalpolitiker unmöglich macht und die Realisierung von Klimafolgen-Minderungskonzepten ausgerechnet für die hitzegeplagte Innenstadt in weite Fernen entschwinden lässt.
Bürger dürfen hierzu allerdings noch bis zum 29. Juli 2022 eine Stellungnahme abgeben…
Für Interessierte: Checkliste für eine klimaangepasste Bauleitplanung
(Mojib Latif, Meteorologe. Klimaforscher, Hochschullehrer und Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Geomar Helmholtz-Zentrum Kiel)
Dass wir mitten im Klimawandel stecken, zeige die Hitze dieser Tage, so Mojib Latif kürzlich im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Der Klimaforscher geht davon aus, dass wir möglicherweise noch bewirken könnten, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Aber das Klimaziel von 1,5 Grad des Pariser Abkommens würden wir wohl verfehlen. Eher noch steuerten wir jedoch der globalen 3-Grad-Marke entgegen.
„Man muss also ganz ehrlich sagen: Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern fünf nach“, meint Professor Latif.
Bereits heute stürben viele Menschen durch Überschwemmungen und Hitzeperioden.
„Verschmutztes Wasser, schwindende Tierbestände: In den 60er-Jahren ist das schleswig-holsteinische Wattenmeer in Gefahr. Am 22. Januar 1974 wird es Naturschutzgebiet, am 1. Oktober 1985 zum Nationalpark. Seit 2009 gehört es zum Weltnaturerbe…“
„Unsere Städte sind immer noch stark versiegelt, und die Zahl der Hitzetage wird weiter steigen. Wo die Bebauung dicht ist und die Straßen schlecht belüftet sind, wo es viele dunkle Beläge gibt, da heizen sich Luft und Oberflächen schneller auf.
Daher spüren die Menschen in naturfernen Städten die Folgen der Klimaerhitzung besonders stark – ganz anders als im Wald. Dort ist es auch an einem heißen Sommertag angenehm kühl…
Es gilt, die Qualitäten und Prinzipien des Waldes in die Städte zu tragen. Die können wir in Zukunft kaum mit Klimaanlagen kühlen. Mehrt Grün, mehr Blattschatten und mehr Verdunstungskühlung sind da die einzige Option.“
Insektenkiller - Wie Chemieriesen unser Ökosystem zerstören
„Mit seinen Nahaufnahmen von Insekten wirkt dieser Film wie eine Ode an die Schönheit der Natur, doch gleichzeitig prangert er deren Bedrohung durch den massiven Einsatz von Neonikotinoiden an, sogenannten "systemischen" Insektiziden, die sich in allen Pflanzenzellen ausbreiten. Untersuchungen belegen, dass Chemikalien dieser Art auch die Gesundheit des Menschen beeinträchtigen.“ (05.07.2022)
„Seit 2018 besteht in manchen Teilen Deutschlands eine Dürre. Dort reicht der Regen nicht gegen die Trockenheit aus, erläutert Andreas Marx, Leiter des Deutschen Dürremonitors. Das werde zwar kein Dauerzustand, Anpassungen seien aber trotzdem notwendig.“