
„Seit mehr als 300 Millionen Jahren beherrschen Libellen die Lüfte. Doch der Mensch bringt die kunstfliegenden Insekten in Bedrängnis. Pestizide, Klimawandel und zerstörte Lebensräume machen ihre Zukunft ungewiss…“
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(01.09.2022)

Für ein lebenswertes Wahlstedt.
„Seit mehr als 300 Millionen Jahren beherrschen Libellen die Lüfte. Doch der Mensch bringt die kunstfliegenden Insekten in Bedrängnis. Pestizide, Klimawandel und zerstörte Lebensräume machen ihre Zukunft ungewiss…“
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(01.09.2022)
Hier ein Gratis-Zugang zu aktuellen Informationen vom 28.08.2022:
https://taz.de/Fischsterben-in-der-Oder/!5875609/
Unser Kommentar:
Da treffen wohl e i n i g e Faktoren zusammen, die durchschlagende Wirkung hatten (haben).
„Es ist eine rabiate Reise an ein fast totes Meer. Die Ostsee ist leergefischt, überdüngt und voller Plastikmüll. Eins der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland ist in Gefahr. Das Ökosystem droht zu kippen.“
(29.08.2022, verfügbar bis 29.08.2023, ca. 45 min)
Wir ergänzen:
Zu den oben beschriebenen Belastungen kommen riesige Mengen an Munitionsresten aus vergangenen Kriegen, Gifte (Pestizide, Havarien von Schiffen sowie Betrieben) aus Zuflüssen wie jüngst der Oder, Stress für Meereslebewesen durch Lärm, Folgen des Klimawandels…
Wahlstedt liegt zwar am Segeberger Forst, aber da Wahlstedt eine Industriestadt mit zahlreichen emittierenden Werken ist, sind die Beschwerden über Staub und Gestank im ganzen Stadtgebiet zahlreich. Es gibt weder eine Luftgüte-Messstation, noch eine Luftreinhalteplanung.
Verschiedene Betriebe, die Kreisstraße, die Bundesstraße und die Autobahn verursachen z.T. erhebliche Lärmemissionen. Trotz der Beschwerden gibt es kein Lärmkataster und keine Lärmminderungsplanung, auch die örtliche Lärmschutzverordnung gibt es nicht mehr.
Ein Antrag, die Folgen des Klimawandels im Hinblick auf Wahlstedt durch ein Gutachten zu ermitteln und ein Klimawandel-Minderungskonzept erarbeiten zu lassen, wurde gerade im Umweltausschuss einstimmig abgelehnt. Obwohl es hier etliche Plätze und Parkplätze gibt, die für den Spiegelei-Test prädestiniert wären.
Radfahren gilt als das Fortbewegungsmittel der Zukunft. Aber in dieser Stadt gibt kein Radwegekonzept. Neugebaute Radwege enden im Nichts (z.B. Kronsheider Straße), sind nur wenige Zentimeter breit (z.B. Waldstraße), soweit sie denn überhaupt vorhanden sind.
Kinder sind unsere Zukunft. Doch seit Jahren ist bekannt, dass die Raumluft in der Schule immer noch durch Chloranisole (Abbauprodukte inzwischen verbotener, giftiger Holzschutzmittel) belastet ist. Ebenso der alte Kindergarten an der Kronsheider Straße. Und: Der Kindergarten in der Dr.-Hermann-Lindrath-Straße ist häufig Geruchsbelastungen durch Asphaltgestank und Lösungsmitteldämpfen ausgesetzt.
Auch Wahlstedt hat einige wenige Biotope. Doch statt diese Kleinode zu schützen, treibt die Stadt Bemühungen voran, das einzige Biotop im Stadtgebiet der Wertstufe 7 und 8 (besonders und hochgradig wertvoll) zu vernichten – zugunsten des Baues einer Lagerhalle.
Nur eine konsequente Durchgrünung bietet Schutz vor Überhitzung. Doch in zahlreichen Straßen fast aller Stadtteile gibt es keine oder nur vereinzelt gepflanzte Straßenbäume. Ein Grünflächenkonzept und eine konsequente Durchgrünung fehlt vollständig, ebenso ein Stadtpark. Unsere Stadt ist außerdem geprägt von baumlosen Parkplätzen.
Wahlstedt ist Meister im Ausweisen neuer Baugebiete. Große Flächen Wertgrünland im Norden der Stadt sollen nun auch bald zur Versiegelung freigegeben werden. Wären diese Flächen nicht Jagdgebiet besonders streng geschützter Fledermausarten, wäre dies schon längst geschehen.
Viele Beschlüsse werden in Wahlstedt von den Politikern im nichtöffentlichen Teil der Ausschusssitzungen getroffen. Mit der Bekanntgabe, wie von der Kommunalordnung vorgeschrieben, tun sich unsere Stadtvertreter allerdings schwer.
Viele leidgeplagte Bürger hoffen schon lange, dass zukünftige Planungen und Entscheidungen unserer Lokalpolitiker nicht nur die Belange der Industrie in den Fokus rücken, sondern der Lebensqualität unserer Einwohner den Vorrang geben.
„BP investierte 2018 ganze 2,8 Prozent seines Budgets in erneuerbare Energien – und feierte im Jahr darauf die größte Akquise von Gas- und Ölvorkommen in Texas.
In Zahlen: BP emittiert im Durchschnitt 374 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, eine deutsche Einzelperson dagegen zehn Tonnen – es fragt sich, wer hier den eigenen Fußabdruck*) berechnen muss.
Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen lässt sich nicht allein durch kürzeres Duschen bewerkstelligen…Die großen Stellschrauben…müssen von der Politik gedreht werden.“
(Insa Thiele-Eich, Meteorologin, Universität Bonn; Quelle: LN, 5.8.2022, S. 23)
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*) Carbon footprint:
„Ein CO2-Fußabdruck ist die Gesamtheit der Treibhausgasemissionen (THG), die durch eine Person, eine Veranstaltung, eine Organisation, eine Dienstleistung, einen Ort oder ein Produkt verursacht werden, ausgedrückt als Kohlendioxidäquivalent (CO 2 e). [1] Treibhausgase, einschließlich der kohlenstoffhaltigen Gase Kohlendioxid und Methan , können durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe , Landrodung und die Produktion und den Verbrauch von Lebensmitteln, Industriegütern, Materialien, Holz, Straßen, Gebäuden, Transport und emittiert werden…“ (Wikipedia)
Das Immissionskataster der INITIATIVE WAHLSTEDT erreichten kürzlich zahlreiche Beschwerden. Wir werden uns daher erneut an das LLUR wenden.
Was war denn da los?
Beitrag aufrufen: https://xn--brgerprotest-asphaltmischwerk-wahlstedt-0be.de/was-war-denn-da-los/
„Wo es ihnen gut geht, geht es der Natur insgesamt gut. Trotzdem bleibt das fortschreitende Aussterben von Schmetterlingen weitgehend unbeachtet… Schmetterlingsforscher Andreas Segerer erklärt, wie wir Menschen vom Segen zum Fluch für Falter aller Art wurden. Und warum er die Folgen des Massensterbens für noch dramatischer hält als die Folgen des Klimawandels.“
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(21. Juli 2022, ca. 22 min)
Städte und Kommunen sind aufgerufen, an einer Neuauflage dieses Förderprogramms teilzunehmen. Durch ihre Teilnahme sollen sie befähigt werden, dem Klimawandel besser zu begegnen.
Dafür stellt das Bundesbauministerium 176 Millionen Euro zur Verfügung. Teilnehmer haben die Gelegenheit, sich bis zum 15. Oktober 2022 mit Projektideen dafür zu bewerben.
Förderungswürdige Projekte:
„Sind Brandenburg und Berlin insbesondere von Dürre bedroht, bedrohen in Nordrhein-Westfalen und im Süden Deutschlands Überschwemmungen das Leben der Menschen und die Natur“, sagte Bundesbau- und Stadtentwicklungsministerin Geywitz. „Da wo gesundes Grün und Wasser ist, ist die Umgebung kühler. Parks und Grünanlagen sind auch deshalb lebenswichtig. Mit dem Bundesprogramm Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel fördern wir Städte und Gemeinden bei der Erhaltung und Entwicklung von Grün- und Freiflächen.“
Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/klimaanpassung-in-staedten-2063246
Mit entsprechender personeller Ausstattung, auf Basis auszuweisender Flächen und mit teurer Gutachterhilfe hätte hier auch die Stadt Wahlstedt die Gelegenheit, ihren Klimabeitrag zu leisten. Wir Bürger würden unseren Politikern dafür danken.
Ob sich die geplante Bewerbung Wahlstedts personell, finanziell (20% Eigenanteil) und zeitlich (befristete Antragsfrist bis zum Herbst 2022) realisieren ließe, ist aber ungewiss (siehe auch die letzte Sitzung des Umweltausschusses).
Außerdem sehen wir einen eindeutigen Zielkonflikt zur geplanten ersatzlosen Aufhebung der Wahlstedter Bebauungspläne 6, 6A und 6C (vgl. Seite der Stadt Wahlstedt), welche künftigen Investoren alle Gestaltungsmöglichkeiten der Innenstadt in die Hände gibt, gezielte Einflussnahme der Lokalpolitiker unmöglich macht und die Realisierung von Klimafolgen-Minderungskonzepten ausgerechnet für die hitzegeplagte Innenstadt in weite Fernen entschwinden lässt.
Bürger dürfen hierzu allerdings noch bis zum 29. Juli 2022 eine Stellungnahme abgeben…
Für Interessierte: Checkliste für eine klimaangepasste Bauleitplanung
Kurzfassung Klimafolgen-Anpassungskonzept für die Stadt Herne
https://www.herne.de/Stadt-und-Leben/Klima/Klimafolgenanpassung/Klimafolgenanpassungskonzept/
Endbericht Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Herne
https://www.herne.de/PDF/Umwelt/klima/endbericht_klimaanpassung_herne_neu.pdf
A. Holm
(Mojib Latif, Meteorologe. Klimaforscher, Hochschullehrer und Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Geomar Helmholtz-Zentrum Kiel)
Dass wir mitten im Klimawandel stecken, zeige die Hitze dieser Tage, so Mojib Latif kürzlich im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Der Klimaforscher geht davon aus, dass wir möglicherweise noch bewirken könnten, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Aber das Klimaziel von 1,5 Grad des Pariser Abkommens würden wir wohl verfehlen. Eher noch steuerten wir jedoch der globalen 3-Grad-Marke entgegen.
„Man muss also ganz ehrlich sagen: Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern fünf nach“, meint Professor Latif.
Bereits heute stürben viele Menschen durch Überschwemmungen und Hitzeperioden.