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Was versteht man unter per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC), auch bekannt als per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) oder perfluorierte Tenside PFT)?

So bezeichnet man eine Gruppe von über 4000 verschiedenen Stoffen, die in der Natur nicht vorkommen, sondern künstlich geschaffen wurden, indem man Wasserstoffatome teilweise oder ganz durch Fluoratome ersetzt hat.

Solche chemischen Substanzen begegnen uns Verbrauchern in einer großen Vielfalt verschiedenster Produkte. Das sorgt zur weltweiten Verbreitung dieser gesundheitsgefährdenden Stoffe.

Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften (wasser-, fett-, schmutzabweisend) werden sie für zahlreiche Produkte verwendet:

  • Kleidung
  • Imprägniermittel
  • Lebensmittelverpackungen
  • Heimtextilien
  • Antihaftbeschichtung (z.B.  Bratpfannen)
  • Wachse und Schmiermittel
  • Baustoffe (Wetterschutzfarben usw.)
  • Feuerlöschschäume
  • Pestizide

Problematisch: PFC bleiben für sehr lange Zeit in der Umwelt (Wasser, Boden, Luft), da sie kaum abbaubar sind. Sie reichern sich in Organismen an und wirken gesundheitsschädlich.

PFC können in Kläranlagen nicht abgebaut werden und sorgen dort durch Abbauprozesse für das Entstehen weiterer PFC. Sie reichern sich im Klärschlamm an und können so bei Anwendung als Dünger in der Landwirtschaft in Pflanzen und ins Grundwasser gelangen. Über Gewässer werden sie global verteilt. Selbst in entlegenen Gebieten wie der Arktis und dort lebenden Tieren findet man sie.

Flüchtige PFC (z.B. aus Imprägniersprays) verteilen sich durch Luftströmungen über weite Strecken in der Atmosphäre, hängen sich an Partikel an und gelangen durch Niederschläge in Böden und Gewässer. Pflanzen nehmen PFC auf landwirtschaftlichen Flächen auf, die durch Grundwasser bewässert werden.

(Quellen: Umweltbundesamt; 2014, 2015, 2016, 2018, 2020)

Mehr:

Video: Wie gefährlich sind PFC?

„Giftige PFC stecken in Outdoorjacken, Pfannen und Feuerwehr-Löschschäumen. PFC machen Materialien wasser-, fett- und schmutzabweisend, aber sind giftig. Schon in kleinsten Mengen können sie Leber-, Nieren- und Hodenkrebs verursachen oder unfruchtbar machen.

PFC sind biologisch nicht abbaubar. Sie verseuchen immer häufiger unser Grund- und Trinkwasser, unsere Böden und Ackerflächen. Ein riesiger Berg der giftigen Erde lagert derzeit auf dem Frankfurter Flughafen. Erde, die für den Bau des Terminal 3 ausgehoben wurde.

Aber nicht nur dort finden sich die krebserregenden Stoffe. Sie stecken auch in Outdoor-Kleidung, Sofabezügen, Backpapier…“

(HR, 23.06.2021, ca. 44 min)

Wiederholt berichteten Medien in Deutschland und Österreich über Pestizidrückstände in Pflanzen aus dem Handel

In einer Untersuchung, die der BUND Deutschland zusammen mit einem österreichischen Unternehmen durchführte, untersuchte man 35 Proben, von denen 32 (91%) Pestizide enthielten. Durchschnittlich wurden 7 verschiedene Pestizide auf einer Probe nachgewiesen, auf Lobelien eines Pflanzencenters sogar 19.

„Es wurden insgesamt 55 verschiedene Pestizide auf
den bienenfreundlichen Pflanzen festgestellt, 12 davon
sind hoch bienengiftig
: Abamectin, Cyantraniliprole, Cypermethrin,
Deltamethrin, Esfenvalerate, Imidacloprid, Indoxacarb,
Lambda-Cyhalothrin, Methiocarb, Pirimicarb, Spinosad
und Thiacloprid…

Auf … 40% der Pflanzen wurden Pestizide
nachgewiesen, die zum Zeitpunkt der Probennahme
keine EU-Zulassung hatten.
Darunter auch extrem
bienengiftige Substanzen wie das Neonicotinoid
Imidacloprid …“

Auf 29 der 35 Proben (83%) wurden Pestizide mit
besonders negativen Eigenschaften
für die menschliche
Gesundheit gefunden...
(krebserregend, fortpflanzungsschädigend, hormonell
wirksam oder von der WHO als hoch gefährlich
für den Menschen eingestuft).  (QUELLE: BUNDextra, 2/2021) 

Mehr:

https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/umweltgifte/Insektenfreundlicher-Garten-Giftfalle-BienenfreundlichePflanzen.pdf

www.bund.net/zierpflanzentest

(15 Seiten)

Das Schienennetz der Deutschen Bahn hat eine Länge von ca. 34.500 Kilometern.

Hier werden jährlich über 65 Tonnen Glyphosat – ein höchstwahrscheinlich krebserregendes Pestizid – über ganz Deutschland versprüht.

Die österreichische Bahn hat schon angekündigt, binnen fünf Jahren ganz auf  Glyphosat zu verzichten.

Auch in Deutschland und in der EU wird der Verzicht auf Pestizideinsatz immer wieder heftig diskutiert. Aber die Lobby der Chemiekonzerne ist stark.

Mehr:

Klöckner stellt Glyphosat-Einschränkung vor  (Frankfurter Neue Presse, 17. 04. 2018)

Grüne fordern Ende von Glyphosat an Bahngleisen  (WELT, 8.01. 2018)

Hier ein Link zur Organisation SumOfUs mit Aufrufen zum Umweltschutz:

https://www.sumofus.org/de/

Unser Landesstraßennetz ist schwerer beschädigt als erwartet.

„…Wie Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz…erläuterte, haben sowohl die bisherigen Baustellen als auch die jüngste gutachterliche Zustandserfassung deutlich mehr und vor allem massivere Schäden zutage gefördert als noch 2018 prognostiziert…

„Entgegen den ursprünglichen Erwartungen unserer Experten sind die Schäden an vielen Landesstraßen nicht nur größer, sondern buchstäblich auch tiefgründiger. Das macht die Reparaturen langwieriger und kostspieliger“, sagte Buchholz.…

Nach den Worten von LBV.SH-Chef Conradt verschiebt sich durch die neuen Erkenntnisse für knapp über die Hälfte der noch offenen Sanierungsprojekte der Fertigstellungstermin um mindestens ein Jahr nach hinten…

Klar sei,…dass es zum eingeschlagenen Weg der nachhaltigen Sanierung keine Alternative gebe. „Eine schnelle und oberflächliche Sanierung – wie sie in früheren Jahren durchaus üblich war – wird es mit uns nicht geben“, sagte Buchholz. Andernfalls betreibe man reine Straßen-Kosmetik und vergrößere das Problem zu Lasten späterer Generationen…“

Der folgende Link zeigt, wo Straßensanierungen anstehen, die möglicherweise vom Asphaltmischwerk Wegener in Wahlstedt beliefert werden.

Nun müssen Anwohner fürchten, dass die Wahlstedter „Asphaltitis“ noch lange nicht geheilt ist (vgl. Immissionskataster der INITIATIVE WAHLSTEDT).

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LBVSH/Presse/2021/Erhaltungsprogramm/210913_Landesstrassenoffensive.html

(Stand: 21.09.2021)

(ca. 30 min)

„Die Zeit drängt! Es muss endlich gehandelt werden!

Aber sagen wir das nun nicht schon seit 30 Jahren?“

Klaus Hasselmann (89), Physiker und Nobelpreisträger 2021

Er wies wissenschaftlich nach, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht wurde.

(Quelle: DER SPIEGEL Nr. 41, 09.10.2021, S.111)

Ein Meter Gewässerrenaturierung kostet ca. 10.000 Euro. (Quelle: BUNDextra, 2/2021, S. 5)

Die INITIATIVE WAHLSTEDT fragt:

Was haben die vorherige Begradigung oder Kanalisierung und die darauffolgenden Hochwasser- oder Dürreschäden wohl gekostet?

„Der Deutsche Umweltpreis würdigt in diesem Jahr Forschungen zum Schutz der Moore und zur Bedeutung der Artenvielfalt…

Die Ökologin und Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Böhning-Gaese, habe "einen enormen wissenschaftlichen Beitrag geleistet, damit wir begreifen, welche dramatischen Folgen der Artenverlust für Menschen und das gesamte Zusammenwirken des Planeten hat", erklärte Bonde. "Uns allen wird dadurch klar, dass wir den Kampf gegen den Artenrückgang als große gesellschaftliche Herausforderung beherzt angehen müssen."…

Ähnliche wegweisende Erkenntnisse seien Klimaschützer und Moorforscher Joosten zu verdanken, der am Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald geforscht und gelehrt hat. "Er hat mit unermüdlichem Engagement überhaupt das Bewusstsein dafür geweckt, dass Moore unverzichtbare Verbündete bei der Überwindung der Klimakrise sind", so der DBU-Generalsekretär. "Und wenn wir nicht auf die Moore achten, wenn wir sie nicht vor Entwässerung schützen, dann wird uns der Klimawandel künftig noch größere Probleme bereiten, als wir sie jetzt schon spüren."…

 (Stand: 27.08.2021, 14:26 Uhr)

https://www.tagesschau.de/inland/umweltpreis-119.html

Über dieses Thema berichtete ebenfalls der Deutschlandfunk am 27. August 2021 um 13:00 Uhr und am 10. Oktober:

Klimaziele-Forscher Joosten fordert Wiedervernässung der Moore

„Die deutschen Klimaziele sind nach Ansicht des Moorforschers Hans Joosten nur einzuhalten, wenn trockengelegte Moorböden wieder vernässt werden.

Joosten, der am Sonntag mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet wird, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung,

in Deutschland seien 95 Prozent aller Moore entwässert. Diese trockengelegten Moorböden seien für fast sieben Prozent des Treibhausgasausstoßes verantwortlich. Damit der in den Mooren enthaltene Kohlenstoff nicht freigesetzt wird, müssen die Moore nach Joostens Ansicht renaturiert werden – auch wenn darauf inzwischen Landwirtschaft betrieben wird. Statt Mais könne dann beispielsweise Schilf angebaut werden. Die Landwirte müssten allerdings bei der Produktionsumstellung unterstützt werden.

Joosten arbeitet am Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald. Er bekommt den Deutschen Umweltpreis gemeinsam mit der Ökologin Katrin Böhning-Gaese. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 500.000 Euro dotiert…“

WALDSCHUTZGEBIETE SCHÜTZEN NICHT

„In lediglich etwa drei Prozent der Wälder in Deutschland dürfen keine Bäume gefällt werden – obwohl 67 Prozent der Wälder in ausgewiesenen Schutzgebieten liegen und damit offiziell als geschützt gelten. Das zeigt Greenpeace in einer neuen Studie zu Wäldern in Deutschland…“  (Greenpeace Deutschland)

Mehr: (07.10.2021, 15 Seiten)

studie_waldschutzgebiete.pdf

Julia Klöckner, Agrarministerin, hat ein für Bienen hochgiftiges - von der EU bereits 2018 verbotenes - Pestizid erlaubt. Nun verbreitet es sich unkontrolliert in der Umwelt.

„…Nachdem Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) ein für Bienen hochgiftiges Pestizid ausnahmsweise erlaubt hat, verbreitet es sich unkontrolliert in der Umwelt. Imker und Naturschützer in Bayern haben große Mengen des Wirkstoffs Thiamethoxam und seines Abbauprodukts, des ebenfalls als Pestizid genutzten Clothianidin, in Wasser- und Schlammproben gefunden. Die Proben stammen von Feldern im Landkreis Neustadt an der Aisch–Bad Windsheim, auf denen mit Thiamethoxam ummantelte Zuckerrübensamen ausgesät worden waren.

Auch in Proben von Pflanzen auf benachbarten Feldern in dem fränkischen Landkreis und dem angrenzenden Kreis Fürth fand das beauftragte Labor den Wirkstoff und sein Abbauprodukt aus der Pestizidgruppe der Neo­nikotinoide...

…Neonikotinoide können Experten zufolge Insekten bereits bei einer niedrigen Dosierung lähmen, töten oder das Lernvermögen und die Orientierungsfähigkeit beeinträchtigen. Das betrifft nicht nur Bienen, sondern auch andere Insekten und Wasserorganismen…“

Mehr:

https://taz.de/Nach-Notfallzulassung-eines-Pestizids/!5799734/

Wie die Segeberger Zeitung vom 8. Oktober 2021 berichtet, hat Fahrenkrug einen Naturschutzbeauftragen benannt: Den Diplom-Ingenieur für Landschaftspflege Eckard Wiemer. Vielen Garten-Interessierten ist Herr Wiemer durch die Aktion „Offener Garten“ wohlbekannt durch seinen fachkundig angelegten und liebevoll gepflegten Naturgarten.

Bis zu seinem Ruhestand Ende Juni 2021 war Eckehard Wiemer Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde beim Kreis Segeberg. Sein persönlicher Interessenschwerpunkt habe dort auf der „Schaffung naturnaher Lebensräume“ gelegen. Die neu gewonnene Freizeit möchte er mit seiner Frau verstärkt der Natur und Umwelt widmen. (SZ, 08.10.2021, S. 25)

Dem Bürgermeister Reiner Martin hat Wiemer bereits Pflegekonzepte für die Gemeinde vorgestellt, so z.B. die Gestaltung öffentlichen Grüns, das Aufstellen eines Baumkatasters, die richtige Knickpflege, das angemessene Mähen von Straßenrändern, die Vernässung des Fahrenkruger Moores, Pflege von Feuchtgebieten sowie das Schaffen von Blühstreifen für den Artenschutz.

Die INITIATIVE WAHLSTEDT fragt sich: Warum hat unsere Stadt noch immer keine qualifizierte Fachkraft für entsprechende Aufgaben in Wahlstedt? Und aus welchem Grund tagt der Wahlstedter Umweltausschuss so selten, als gäbe es hier keinen Bedarf?